Laut einer Studie wählt das Gros der E-Autofahrer ihre Urlaubsunterkunft danach aus, ob Lademöglichkeiten vorhanden sind. Hotels spielen dabei eine große Rolle.
Das sogenannte „Destination Charging“, also Ladestationen am Zielort, sei es beim Einzelhandel, im Parkhaus oder im Hotel, wird laut einer Studie des Energieanbieters E.ON, neben dem Laden zuhause und dem Schnellladen an Fernstraßen zu einem wichtigen Part des intelligenten Lademixes für E-Autofahrerinnen und -fahrer. E.ON hat analysiert, an welchen Orten diese öffentlichen Ladepunkte verstärkt benötigt werden.
Demnach möchten E-Autofahrerinnen und -fahrer beispielsweise auch am Urlaubsort so komfortabel wie gewohnt das Auto laden. 56 Prozent der Befragten wählen die Urlaubsunterkunft danach aus, ob Lademöglichkeiten vorhanden sind. Derzeit sei nur erst ein Anteil von unter zwei Prozent der Hotelparkplätze mit Ladestationen ausgestattet.
Um die Erwartungen der wachsenden Zielgruppe mit E-Autos zu erfüllen, müssten Unternehmen aus dem Gastgewerbe Lademöglichkeiten installieren, heißt es in der Studie. Ein Großteil der Ladevorgänge findet dort über Nacht statt, weshalb in der Regel AC-Ladestationen mit Ladeleistungen von 11 Kilowatt je Ladepunkt ausreichend sind. Zusätzlich zu den Marktanforderungen verpflichte das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) Hotelbetreiber bei Neubau und Renovierungen dazu, Vorbereitungen für Ladestationen zu treffen.
Darüber hinaus hat knapp die Hälfte der Deutschen mit E-Auto die Erwartungshaltung, am Arbeitsplatz ihr E-Auto laden zu können. Vor allem für Fahrerinnen und Fahrer, die in dicht besiedelten Orten wohnen, sei diese Ladeoption relevant (63 Prozent). Aktuell können gut 43 Prozent der befragten Berufstätigen beim Arbeitgeber laden, davon die Hälfte kostenlos und die Hälfte gegen Bezahlung.
Unternehmen wünschen sich Planungssicherheit und Kostentransparenz
Europäische und nationale Richtlinien erfordern einen zügigen Aufbau der Ladeinfrastruktur unter anderem bei kleinen und mittleren Unternehmen, Autohäusern, Parkraumbetreibern und Hotels. Laut Studie von E.ON und der P3 Group ist den Ladeinfrastruktur aufbauenden Unternehmern dabei besonders die Planungssicherheit, die Transparenz über die Kosten sowie ein langfristiger Partner bei Aufbau und Betriebsführung wichtig.
Christoph Ebert, Geschäftsführer bei E.ON Drive, betont: „Der Ausbau der betrieblichen Ladeinfrastruktur für Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende und Gäste ist entscheidend für die Zukunft der Elektromobilität. Die Kombination mit weiteren Energiewendelösungen wie Photovoltaik, Stromspeicher und intelligentem Lastmanagement ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann die Energiekosten deutlich reduzieren. Unternehmen, die entsprechende Maßnahmen ergreifen und Ladeinfrastruktur aufbauen, verbessern nicht nur ihr ESG-Ranking, sondern auch ihren Serviceanspruch und ihre Wettbewerbsfähigkeit.”
Neben dem Aufbau einer betrieblichen Ladeinfrastruktur sei ein intelligentes Management derselben entscheidend, weiß Lioudmila Simon, bei E.ON Group Innovation verantwortlich für Elektromobilität: „Innovative Lösungen helfen dabei, den Betrieb von Ladestationen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise Reservierungssysteme, die durch eine digitale Warteliste die verfügbaren Ladeplätze auf dem Firmenparkplatz verteilen. Die Auslastung der Ladepunkte kann so verdoppelt werden. Predictive Maintenance Tools, die auf Basis von künstlicher Intelligenz einen Ersatzteil- oder Reparaturbedarf erkennen, bevor die Ladestation ausfällt, erhöhen die sogenannte Up-Time und die Verfügbarkeit der Hardware spürbar. So können Unternehmen das Maximum aus einer begrenzten Anzahl Ladestationen herausholen und Kosten einsparen.“
Für die Studie hat Energieanbieter E.ON E-Autofahrerinnen und -fahrer befragt, wo sie im Alltag Ladestationen erwarten. Ergänzend untersucht eine von E.ON beauftragte Studie der Unternehmensberatung P3 Group die Potenziale betrieblicher Ladeinfrastruktur für Unternehmen. red/brg