Die Gustatus Holding hat für mehrere ihrer Tochtergesellschaften einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Ein Expertenteam erarbeitet ein Konzept für die langfristige Fortführung der Gruppe.
Die Gustatus Holding, ein führender Anbieter von Geräten und Einrichtungen für professionelle Küchen in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, hat für mehrere ihrer Tochtergesellschaften einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Dem Antrag hat das Amtsgerichts Crailsheim stattgegeben.
Zum vorläufigen Sachwalter wurde Ilkin Bananyarli von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt, unterstützt von Stefan Meyer. Die Geschäftsleitung wird durch die Sanierungsexperten Peter Neu und Thorsten Kapitza von der Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu aus Köln beraten, die als Generalbevollmächtigte eingesetzt wurden.
Tochtergesellschaften in der Eigenverwaltung
Die Gustatus-Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Einrichtungen für professionelle Küchen in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung und ist mit etwa 50 Millionen Euro Umsatz einer der Marktführer in dem Segment.
Mit den Gesellschaften Palux AG, Phoeniks GmbH, Salvis AG und der Servator Service Line GmbH erzielte die Gruppe zuletzt einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro und beschäftigt derzeit etwa 400 Mitarbeitende. Rund 85 Prozent der Produkte werden derzeit am Standort in Bad Mergentheim-Edelfingen bei der Palux AG hergestellt. Die weiteren Produkte, insbesondere für Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, werden bei der Phoeniks Produktion GmbH in Gelsenkirchen produziert. Mit der Servator Service Line GmbH mit Sitz in Igersheim stellt die Gruppe bundesweit den technischen Service und die Ersatzteilversorgung für Gastronomiebetriebe und Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung sicher. In der Eigenverwaltung befinden sich neben der Phoeniks Vertriebs GmbH und Phoeniks Produktion GmbH die Palux AG und die Servator Service Line GmbH sowie eine interne Dienstleistungsgesellschaft.
Sanierungsperspektiven und weitere Schritte
„Wir sind sehr zuversichtlich, eine dauerhafte Lösung zum Erhalt des Unternehmens zu finden. Unsere langjährigen Mitarbeiter halten uns die Treue und so können wir auch in Zukunft auf die Erfahrung dieser bewährten Kräfte bauen. Wichtige Kunden und auch wichtigste Lieferanten haben bereits eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zugesagt”, sagt Bernd Schnell, Vorstand der Palux AG.
André Schröer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Palux AG ergänzt: „Der Grundstein für den Neuanfang ist bereits gelegt. Die Eigenverwaltung bedeutet, dass das Management weiterhin das Unternehmen leitet, wobei der Sachwalter eine Aufsichtsfunktion innehat. Der Beschluss des Gerichts für die Eigenverwaltung ist ein Indiz dafür, dass gute Chancen für das Sanierungskonzept bestehen. Wir freuen uns sehr, dass das Gericht unserem Wunsch nachgekommen ist und sind trotz der aktuellen Situation zuversichtlich, dass wir eine zukunftsträchtige Lösung für die Unternehmensgruppe herbeiführen können.“
Das Team von ATN Rechtsanwälte und der TmC Turnaround Management Consult GmbH aus Dortmund, vertreten durch Herrn Christian Lützenrath mit seinem Team, erarbeiten in den kommenden Wochen mit der Geschäftsleitung und in enger Abstimmung mit den Gläubigern ein Konzept zur nachhaltigen Fortführung der Unternehmensgruppe. red/sar