Google-Suche schadet Hotels, Verbrauchern und fairem Wettbewerb
„Der Hotelverband unterstützt uneingeschränkt die Ziele des Digital Markets Act (DMA), fairen Wettbewerb und mehr Transparenz in digitalen Märkten zu gewährleisten. Wir sind jedoch zutiefst besorgt über unbeabsichtigte Folgen bestimmter Umsetzungen des DMA in der allgemeinen Google-Suche, von denen nur große Online-Plattformen und Gatekeeper wie Booking.com auf Kosten der Hotels profitieren,“ erklärt Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbands Deutschland (IHA).
„Die Hotellerie ist auf einen ausgewogenen Zugang zu Verbrauchern bei der Online-Suche angewiesen. Leider haben jüngste Änderungen in der Google-Suche bereits zu einer Verringerung des Traffics und damit der Chancen für Direktbuchungen geführt. Es ist inakzeptabel, wenn ausgerechnet dominante Online-Plattformen durch die DMA-Umsetzung auch noch bevorzugt und unabhängige Hotels faktisch unsichtbar werden sollen.“
Google testet derzeit in Echtzeit auf seinen Suchergebnisseiten in Deutschland, Belgien und Estland, wie sich eine Rückkehr zum „Blue Link“-Format der frühen 2000er Jahre in der Google-Suche auswirken würde, wie sie von Buchungs- und Vergleichsportalen derzeit massiv bei der Europäischen Kommission eingefordert wird.
„Für die Hotellerie und die Verbraucher wäre dies gleichermaßen ein signifikanter Rückschritt. Dieses Vorgehen entfernte wertvolle Funktionen wie Karten, Preisvergleiche und Direktbuchungslinks, die Reisenden Orientierung und Direktbuchungen erleichtern,“ kritisiert IHA-Geschäftsführer Tobias Warnecke.
Für Verbraucher bedeutet diese Änderung weniger Transparenz, Auswahl und Komfort. Für Hotels, insbesondere unabhängige Betreiber und kleine Unternehmen, erschwert der Rückfall zu einfachen blauen Links auf den Suchergebnisseiten den Wettbewerb: Ihre Sichtbarkeit wird verringert und die Abhängigkeit von Drittanbieter-Plattformen nimmt weiter zu.
„Wir erwarten von den Europäischen Institutionen, Fairness, Transparenz und eine direkte Interaktion zwischen Anbietern und ihren Kunden auch auf digitalen Märkten zu fördern und zu sichern, statt die Dominanz weniger mächtiger Online-Vermittler auch noch zu festigen,“ fordert IHA-Vorsitzender Otto Lindner.