Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zeigt Anzeichen von Stabilisierung, bleibt jedoch insgesamt hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück.
Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hat das Vor-Corona-Niveau bisher nicht wieder erreicht. Rund 27,4 Millionen Übernachtungen meldete das Statistische Amt des Landes von Januar bis September – knapp eine Million weniger als in den ersten neun Monaten 2019, aber rund 440.000 mehr als in diesem Zeitraum im vergangenen Jahr.
Das Jahr 2019 gilt nach jahrelangem Wachstum als das bisher erfolgreichste in der Geschichte des Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern. Rund 34,1 Millionen Übernachtungen wurden für das Gesamtjahr verzeichnet. Dann brachte die Corona-Pandemie einen empfindlichen Rückschlag.
Gestiegene Energie- und Personalkosten sowie Personalmangel setzen die Unternehmen seither unter Druck. Der Tiefpunkt war 2021 mit 26,5 Millionen Übernachtungen erreicht, seither steigen die Zahlen wieder. Für 2023 wies die Statistik 32,2 Millionen Übernachtungen aus. Es gilt damit als das zweiterfolgreichste Tourismusjahr in Mecklenburg-Vorpommern nach 2019.
Weniger Touristen im September in Schleswig-Holstein
Im September sind weniger Gäste nach Schleswig-Holstein gekommen als im Vorjahresmonat. 968.000 Übernachtungsgäste in größeren Beherbergungsstätten und auf den Campingplätzen Schleswig-Holsteins bedeuteten ein Minus von 6,1 Prozent im Vergleich zum September 2023, wie das Statistikamt Nord mitteilte. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen ging weniger stark zurück. 3.999.000 Übernachtungen waren 1,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Für das laufende Jahr zeigt sich nach Angaben des Statistikamts insgesamt aber eine stabile Tendenz. Von Januar bis September reisten 0,1 Prozent mehr Gäste nach Schleswig-Holstein als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig nahm die Zahl der gebuchten Übernachtungen 0,3 Prozent ab.
Die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Bettina Bunge, betonte die Strategie, Schleswig-Holstein als Ganzjahresziel für Urlaube, Kurztrips und Tagungen zu platzieren. “Dass einzelne Monate sich als Ausreißer erweisen, haben wir im Jahresverlauf schon öfter gesehen. Erfreulich ist, dass wir im Jahresverlauf derzeit stabil auf dem Vorjahresniveau liegen.”
Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU) ist überzeugt, dass man ein wenig optimistischer in die Zukunft blicken dürfe, als vielen Unternehmern in der Branche zurzeit vielleicht zumute sei. “Wir sind weiter auf Kurs, die Gäste halten uns die Treue, das ist immens viel wert.”
Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten sowie Campingplätze mit zehn oder mehr Stellplätzen (ohne Dauercamping). Im September 2024 waren das 3.219 geöffnete Beherbergungsstätten mit 247.913 angebotenen Gästebetten sowie 270 geöffnete Campingplätze. dpa