Das Bewusstsein für die Tierschutzprobleme in der konventionellen Geflügelmast wächst: 90 Prozent der für das Eurobarometer 2023 befragten Deutschen wollen, dass es den »Nutztieren« besser geht, als es derzeit der Fall ist.
Aber erkennen Unternehmen die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere in ihren Lieferketten an? Was tun sie, um die Haltungsbedingungen zu verbessern? Und folgen den öffentlichkeitswirksam abgegebenen Versprechen auch Taten? Das sind Fragen, mit denen sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt in ihrem Masthuhn-Report bereits zum dritten Mal kritisch beschäftigt. Dabei stehen in diesem Jahr neben der Systemgastronomie erstmals auch der Lebensmitteleinzelhandel, Contract Caterer und Hersteller im Fokus.
Der Masthuhn-Report beleuchtet als Bestandsaufnahme zum Tierschutz, welche Maßnahmen die Unternehmen zur Verbesserung der Situation von Hühnern ergreifen und ob sie ihr Versprechen ernst nehmen und die gesteckten Ziele auch umsetzen. Konzentrierte sich der Report – analog zu der von der Organisation World Animal Protection veröffentlichten internationalen Food-Service-Studie mit dem Titel »The Pecking Order« – bisher auf die großen Vertreter der Systemgastronomie, geht die Stiftung in diesem Jahr einen Schritt weiter.
»Für effektiven und nachhaltigen Tierschutz ist ein gemeinsames Bekenntnis der gesamten Lebensmittelbranche nötig«, erklärt Esther Rabofski, Interims-Leiterin Lebensmittel-Fortschritt bei der Albert Schweitzer Stiftung. Deshalb untersuchen drei neue Reports jetzt auch die Lieferketten von Lebensmitteleinzelhandel, Lebensmittelherstellen sowie Contract Caterern.
LEH: Die große Marktmacht effektiv für mehr Tierschutz nutzen
»Ohne den besonders wichtigen LEH mit seinem großen Hühnerfleisch-Umsatzvolumen ist der notwendige Wandel zu besseren Standards nur schwer möglich«, fährt Rabofski fort. Der Masthuhn-Report für den LEH macht erstmals auf einen Blick transparent, welche der großen