Alfons Schuhbeck sitzt derzeit wegen Steuerhinterziehung in der Justizvollzugsanstalt Rothenfeld. Nachdem ihm die Justiz in den vergangenen Tagen bereits einige Haftprivilegien strich (Tageskarte berichtete), hat nun die Staatsanwaltschaft München erneut Anklage gegen den 75-Jährigen erhoben. So wirft ihm die Behörde unter anderem Insolvenzverschleppung in neun Fällen, Betrug in vier Fällen, versuchten Betrug in fünf Fällen, Subventionsbetrug in neunzehn Fällen und das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in 479 Fällen vor.
Herr Schuhbeck werde sich gegen die Anklagevorwürfe verteidigen. Zur Sache habe er sich bislang nicht geäußert, erklärten seine Anwälte Norbert Scharf und Joachim Eckert Berichten zufolge.
Im Jahr 2023 hatte das Landgericht München I Schuhbeck bereits zu drei Jahren und zwei Monaten Haft rechtskräftig verurteilt, weil er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und Gelder aus den Kassen seiner Restaurants veruntreut haben soll.
Die Anklage der Staatsanwaltschaft
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, geht sie in ihrer Anklage von folgenden, vor Gericht noch zu beweisenden Sachverhalten aus:
Der Angeschuldigte war Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer. In dieser Funktion baute er über Jahre hinweg eine Unternehmensgruppe auf, die in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, insbesondere der Gastronomie tätig war. Für neun dieser von ihm vertretenen Unternehmen stellte der Angeschuldigte die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig, obwohl das jeweilige Unternehmen bereits zahlungsunfähig war.
Hinsichtlich mehrerer Unternehmen beantragte er jeweils Coronasoforthilfe, November- und Dezemberhilfe sowie Überbrückungshilfen II und III. Er machte dabei laut Staatsanwaltschaft wissentlich falsche Angaben, um für die von ihm vertretenen Gesellschaften nicht gerechtfertigte Subventionen großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen. Die ausgezahlten Hilfen habe der Angeschuldigte nicht wie vorgegeben zielgerichtet für betriebliche Zwecke