Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten für 2024 eine deutlich niedrigere Weinernte als im Jahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand der Schätzung zum 20. September 2024 mitteilt, wird die Erntemenge voraussichtlich bei 8,26 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2023 mit 8,69 Millionen Hektolitern würde dies eine Abnahme um 4,9 Prozent bedeuten. Im Vergleich zum Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 (8,91 Millionen Hektoliter) liegt die Ernte voraussichtlich um rund 0,7 Millionen Hektoliter oder 7,3 Prozent niedriger.
Ein Grund für den Rückgang ist, dass das niederschlagsreiche Frühjahr regional das Auftreten von Pilzkrankheiten, insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora), begünstigt hat. Zudem haben Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen regional der Weinernte geschadet.
Wie bereits in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte (59,6 Prozent) der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,59 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,33 Millionen Hektoliter). Knapp ein weiteres Viertel (23,3 Prozent) verteilt sich auf Baden (1,12 Millionen Hektoliter) und Württemberg (0,80 Millionen Hektoliter). Die restlichen 17,1 Prozent entfallen auf die übrigen Weinanbaugebiete.
Deutliche Rückgänge in den meisten Weinanbaugebieten erwartet
In vielen Anbaugebieten zeichnen sich gegenüber dem Vorjahr Ertragseinbußen ab. Mengenmäßig besonders deutlich sind die Abnahmen gegenüber dem Vorjahr in folgenden Anbaugebieten: Mosel (-225 300 Hektoliter oder -30,7 Prozent), Baden (-151 600 Hektoliter oder -11,9 Prozent), Franken (-124 900 Hektoliter oder -29,8 Prozent), Saale-Unstrut (-34 300 Hektoliter oder -71,7 Prozent), Ahr (-27 800 Hektoliter oder -65,6 Prozent), Nahe (-27 400 Hektoliter oder -8,8 Prozent), Württemberg (-24 600 Hektoliter oder -3,0 Prozent) und Sachsen (-21 600 Hektolitern