Hotelangestellte im Ausland haben oft das Problem, dass sie dort nicht festangestellt sind, sondern nur saisonal dort arbeiten. Das wirft die Frage auf: Was passiert, wenn ich mal zum Arzt muss? Reicht da eine Auslandsreisekrankenversicherung aus oder brauche ich eine internationale Krankenversicherung? Diese Fragen und mehr klären wir in diesem Artikel
Wann benötigen Hotelmitarbeiter im Ausland eine internationale Krankenversicherung?
Arbeiten Hotelmitarbeiter längere Zeit im Ausland in einem Hotel, kann eine internationale Krankenversicherung sinnvoll sein. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Hotelmitarbeiter nicht fest dort angestellt sind, z.B. nur für eine Saison. In manchen Ländern ist der Abschluss einer Krankenversicherung zwar keine Pflicht, aber im Interesse der dort lebenden Person auf jeden Fall empfehlenswert.
„Für deutsche Expats in Hotellerie und Gastronomie weltweit ist eine internationale Krankenversicherung der Schlüssel zu gesundheitlicher und finanzieller Sicherheit.“, erklärt Versicherungsexperte Ferdinand Steiner von der FinanzSchneiderei Versicherungsmakler.
Im Behandlungsfall müssen die Kosten nämlich schlimmstenfalls direkt vom Patienten entrichtet werden, oder die Behandlung erfolgt erst, wenn eine Anzahlung getätigt wurde. Mit einer internationalen Krankenversicherung sind Hotelmitarbeiter im Ausland jederzeit medizinisch abgesichert und müssen sich keine Gedanken darum machen, was im Krankheitsfall passiert.
Was ist der Unterschied zwischen einer internationalen Krankenversicherung und einer Auslandsreisekrankenversicherung?
Oft wird die internationale Krankenversicherung mit einer Auslandsreisekrankenversicherung verwechselt. Es gibt jedoch einige Unterschiede, die wir uns hier im Detail anschauen.
Zielgruppe
Wie der Name schon sagt, richtet sich die Auslandsreisekrankenversicherung an Reisende, die entweder kurzfristig ins Ausland reisen, z.B. als Geschäftsreisende oder sich dort zum Besuch aufhalten. Sie kann oft in Verbindung mit Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherungen gebucht werden und setzt voraus, dass man im Heimatland eine Krankenversicherung hat.
Die internationale Krankenversicherung dagegen richtet sich an Personen, die langfristig im Ausland leben und dort möglicherweise auch arbeiten, sowie im Heimatland nicht unbedingt eine Krankenversicherung haben. Hotelmitarbeiter, die für eine Saison im Ausland arbeiten oder saisonal unterschiedlich in verschiedenen Ländern tätig sind, gehören demnach zu dieser Gruppe genauso wie digitale Nomaden, Expats und Freiberufler.
Deckungsgebiet
Die internationale Krankenversicherung deckt Behandlungen weltweit und im Heimatland der versicherten Person ab. Das kann wichtig sein, wenn jemand für längere Zeit zu Besuch in Deutschland ist oder einem anderen Land mit Krankenversicherungspflicht, dort jedoch nicht versichert ist. Bei Auslandskrankenversicherungen sind dagegen Leistungen im Heimatland ausgeschlossen, da dort die heimische Krankenversicherung zuständig ist.
Leistungen
Was die Leistungen betrifft, unterscheidet sich die internationale Krankenversicherung von der Auslandskrankenversicherung erheblich. Die Auslandskrankenversicherung kommt nur für Notfallbehandlungen auf oder trägt die Behandlungskosten, die entstehen, wenn die versicherte Person während des Versicherungszeitraums unerwartet krank wird.
Besteht eine Vorerkrankung werden die Kosten für Behandlungen, die mit der Vorerkrankung in Zusammenhang stehen, nicht von der Auslandskrankenversicherung übernommen. Die internationale Krankenversicherung gewährleistet dagegen ein umfassendes Leistungspaket, das über Basis- und Notfallleistungen hinausgeht. Sie deckt die Kosten für stationäre und ambulante Behandlungen, sowie für Zahnbehandlungen ohne Notfallcharakter, Schwangerschaftsbehandlungen und die Behandlung von psychischen Krankheiten.
Preis
Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist günstiger als eine internationale Krankenversicherung. Das liegt daran, dass der Leistungsumfang bei ihr stark beschränkt ist. Vor allem, wer an Vorerkrankungen wie Diabetes oder einer psychischen Erkrankung leidet, und somit ein höheres Risiko für eine Behandlung im Ausland hat, profitiert hier von der internationalen Krankenversicherung.
Welche Krankenversicherung sollten Hotelmitarbeiter abschließen?
Schaut man sich den Leistungsumfang von internationalen Krankenversicherungen und von Auslandsreisekrankenversicherungen an, wird eines schnell klar: Die internationale Krankenversicherung bietet Leistungen, die weit über die Grund- und Notallversorgung hinausgehen. Auslandskrankenversicherungen zielen darauf ab, in unerwarteten Krankheits- oder Notfällen die Behandlungskosten zu tragen.
Die internationale Krankenversicherung zielt darauf ab, eine medizinische Vollversorgung zu gewährleisten, die auch Präventiv-Untersuchungen und Behandlungen ohne Notfallcharakter abdeckt. Zudem lassen sich bei der internationalen Krankenversicherung oft auch Vorerkrankungen mitversichern, was bei Auslandskrankenversicherungen kategorisch ausgeschlossen wird.
Wer längere Zeit in einem Hotel im Ausland arbeitet, für den ist die internationale Krankenversicherung deshalb die sicherere Alternative. Mit ihr kann man nämlich auch zum Arzt oder Zahnarzt gehen für Vorsorge- und Routineuntersuchungen sowie für Behandlungen, die im Rahmen einer Vorerkrankung nötig sind.
Fazit: Mit einer internationalen Krankenversicherung gut abgesichert
Hotelangestellte, die längere Zeit im Ausland in einem Hotel arbeiten, dort aber nicht festangestellt sind und keine Krankenversicherung im jeweiligen Land haben, fahren mit einer internationalen Krankenversicherung genau richtig. Im Gegensatz zur Auslandsreisekrankenversicherung deckt die internationale Krankenversicherung nicht nur die Kosten für medizinische Notfälle, sondern auch die Behandlungskosten für Routine-Untersuchungen und für Vorerkrankungen. So ist man auch abseits von Notfällen gut abgesichert und muss sich keine Sorgen um die Behandlungskosten machen.