Das erste Sofitel wurde 1964 in Strassburg eröffnet, seit 1975 gehört Sofitel zum französischen Hotelkonzern Accor. 124 Sofitel-Häuser mit 31 634 Zimmern gibt es weltweit. Aus der Marke Sofitel hat Accor 2018 die Marke SO entwickelt. Hotel Inside wollte wissen: Was unterscheidet Sofitel von SO? Ein Video-Gespräch mit Eva Pistor, Sales-Managerin im Sofitel Bayerpost München.
Accor, der grösste Hotelkonzern Europas, ist in der Schweiz mit fast allen relevanten Hotelmarken vertreten (Ibis, Novotel, Mercure, Swissôtel, Mövenpick usw.), doch ein Sofitel gibt es in der Schweiz (noch) nicht. Wie Hotel Inside erfahren hat, wollte Accor in den letzten Jahren in Zürich und Genf je ein Sofitel eröffnen, doch das Vorhaben scheiterte an der Lage. Accor sucht für Sofitel oder SO Top-Lagen im Zentrum der Städte.
In Deutschland gibt es aktuell nur zwei Sofitel-Häuser, je eines in München und Frankfurt. Berühmt ist das ehemalige Sofitel am Stephansdom in Wien (seit 2018 ein SO Hotel). Der französische Star-Architekt Jean Nouvel verwirklichte in Wien ein «Kunst-Design-Hotel», das stark polarisierte – es gab nur weisse, graue und schwarze Zimmer. Nouvel schuf sich damit ein «Hotel-Denkmal», das noch heute Touristen und Design-Freaks aus aller Welt anzieht.
Ein Sofitel mit Geschichte steht in München, direkt beim Hauptbahnhof: «Sofitel Bayerpost» mit 396 Zimmern und Suiten, eigenem Spa und über 20 Konferenzräumen. Das Münchner Haus gilt als eine Art «Aushängeschild» der Marke Sofitel.
Hotel Inside-Journalist Hans R. Amrein sprach mit Eva Pistor, seit Mai 2018 Sales- und Marketing-Managerin im Sofitel Bayerpost, über die aktuelle Positionierung von Sofitel und SO:
Die Marke Sofitel
Sofitel wurde auf Initiative der Banque de Paris et des Pays-Bas gegründet. Das erste Hotel eröffnete 1964 in Straßburg, 1974 kam mit dem Haus in Minneapolis der erste internationale Standort hinzu. 1975 wurde Sofitel von der Société d’investissement et d’exploitation hôteliers (SIEH) gekauft, die seit den 1980er Jahren unter dem Namen Accor firmiert. Von Beginn an legte Sofitel großen Wert auf die technische Ausstattung ihrer Häuser, beispielsweise durch die Einführung hochmoderner Telefone in den Zimmern schon Ende der 1980er Jahre.
Im Zuge von Umstrukturierungen der Gruppe-Accor in den 1990ern erhielten die Budget- und Mittelklasse-Hotels von Ibis, Novotel und Co. mehr Bedeutung. Gleichzeitig rückte Sofitel an die Spitze des Unternehmens. Die Hotelkette entwickelte sich immer mehr zur Luxusmarke. In den 1990er-Jahren spekulierten Medien über einen Verkauf von Sofitel an einen Investor, der jedoch nicht realisiert wurde. Um eine größere Zielgruppe zu erschließen, wurden zunehmend neben Privatpersonen auch Geschäftsreisende als Zielgruppe ins Visier genommen.
In Folge der Covid-Krise meldete das Sofitel Berlin Kurfürstendamm am 17. Juli 2020 Insolvenz an. Das Hotel hatte zuletzt eine Auslastung von nur noch 25%. Dieser Standort wurde im November 2020 von Dorint übernommen. Der Standort in Hamburg wurde zum 30. Juni 2021 geschlossen.
Sofitel wird im 5-Sterne-Segment vermarktet. Accor beschreibt die Hotels als eine „exklusive Liaison französischer Eleganz, lokaler Kultur und Gastronomie“. Frankreich, bzw. der französische Lebensstil, die Küche, das Design, die Kultur und Musik Frankreichs – all das soll in den Sofitel-Häusern für ein «einzigartiges Erlebnis» sorgen.
Die Marke SO
Aus der Marke Sofitel ist im Jahr 2018 die neue Marke SO entstanden. Das erste SO-Hotel war das Haus in Wien am Stephansdom. Heute gehören die neun SO-Hotels (1300 Zimmer) zur Accor-Lifestyle-Gruppe Ennismore. Bei SO handelt es sich um zeitgenössisch eingerichtete Lifestyle-Hotels. „Die Marke SO steht für eine verspielte, aber auch bewusst rebellische Interpretation von Luxushotellerie, ein lebendiges und ausdrucksstarkes Lebensgefühl und eine vibrierende Energie, die die Hotels aus ihrer aufregenden und exotischen Umgebung schöpfen. SO-Hotels sind für Socializer aus aller Welt und trendige Locals der Ort, um zu sehen und gesehen zu werden“, schreibt Accor auf der Webseite. «Avantgardistisches Design, der Sinn für aktuelle Trends, szenige Beats, der „Just Say SO“-Service sowie pulsierende Bars und Events gehören zu den Signatures von SO.“
Bildlegende Hauptfoto: Sofitel Bayerpost München.