Immer mehr arbeiten Teilzeit – und das wird zur Falle für Arbeitgeber, wenn es um die GmbH-Prüfungspflicht geht: Denn die ist ab 50 Beschäftigten verpflichtend, und es wird jede Aushilfe voll mitgezählt. ÖHV-Präsident Walter Veit appelliert an die nächste Regierung: „Gesetze zur GmbH-Prüfungspflicht sollen nicht auf die Zahl der Beschäftigten abzielen, sondern auf Vollzeitäquivalente! Das kostet die Regierung keinen Cent und würde allen Branchen helfen!“ Der Vorschlag könne von jeder Partei unterstützt werden: „Wer seinen Beschäftigten attraktive Teilzeitmodelle bietet, darf nicht bestraft werden!“
Aus der Praxis für die Praxis: viele Ideen zur Entlastung!
„Egal ob Gesetze vor Inkrafttreten auf KMU-Tauglichkeit überprüft werden sollten oder die Regierung Entbürokratisierungs-Beauftragte einsetzen: Das alles sollte es längst geben“, verweist Veit auf eine ganze Reihe von Reform-Vorschlägen der ÖHV, die Betriebe entlasten und mehr Fairness bringen:
1. Weg mit unfairen Bilanzierungs-Steuern!
Was schon lange im Familienbesitz ist, steht oft zu viel zu niedrigen Werten in der Bilanz, oder fehlt komplett, wenn es schon abgeschrieben ist. Damit wird das Eigenkapital viel niedriger ausgewiesen, als es tatsächlich ist. Auf die Berichtigung werden hohe Steuern fällig, weshalb viele Familienbetriebe verzichten müssen. Dabei würden die tatsächlichen Werte das Eigenkapital erhöhen und die Finanzierungskosten senken. Die ÖHV will diese unfairen Steuern streichen und damit Familienbetrieben helfen.
2. Mehr Eigenkapital, weniger Abhängigkeit von Banken
Wer sein Geld ins Unternehmen einbringt, zahlt mehr Steuern als ein Kredit kostet. Helfen würden Freibeträge auf fiktive Eigenkapitalzinsen und auch die Abhängigkeit von Banken reduzieren. Ob dieser Vorschlag eine Chance auf Realisierung hat?
3. Abschreibung verkürzen, Investitionen forcieren
Bei Einbauten wie Badezimmern – ein Klassiker – oder Unterkünften für Beschäftigte ist die Abschreibungsdauer oft länger als deren Lebensdauer: Das kommt die Unternehmen teuer! Daher sollen Abschreibungsdauern nie länger sein als die tatsächliche Nutzung. Das schafft auch Investitionsanreize, wovon die Wirtschaft profitiert.
4. Auf- und Übergaben erleichtern!
Viele Tourismusbetriebe stehen vor der Übergabe, laut einer Studie der KMU Forschung Austria aus 2024 drei Viertel innerhalb der nächsten zehn Jahre. Das soll erleichtert werden, so die ÖHV.