Kommt der Business-Reisemarkt vollständig zurück? Und wie entwickelt sich das MICE-Segment gut zwei Jahre nach dem Ende der Pandemie? Der US-Hotelkonzern Hilton geht davon aus, dass das Business-Reise-Segment weiteres Wachstum verzeichnen wird, aber nicht mehr auf hohem Niveau. Hingegen sei die Nachfrage nach Tagungen und Konferenzen (MICE) enorm groß.
Ob Meeting- und Eventbarometer, GBTA-Ausblick oder VDR-Geschäftsreise-Analyse: Fast jede Studie betont derzeit das außergewöhnlich hohe Nachfragewachstum bei Tagungen, Messen und Konferenzen (MiCE). Gerade in Zeiten, in denen wegen der nach wie vor gern genutzten Homeoffices viel und häufig virtuell getagt wird, scheint der Wunsch nach persönlichen und realen Treffen größer denn je.
Ein Sachverhalt, den die Hotelkette Hilton nun bestätigt: Während sich der klassische Tourismus „normalisiert“, also nicht mehr so extrem wächst wie in den vergangenen zwei Jahren, legen Geschäftsreisen zumindest „stetig zu“.
„Die Geschäftsreisenden ziehen immer noch an, zwar nicht in einem hohen Tempo, aber immer noch“, sagte Hilton-Chef Christopher Nassetta bei der Vorstellung der Hilton-Bilanz für das zweite Quartal 2024.
Ein besonders starkes Wachstum verzeichnen die Amerikaner hingegen im Gruppengeschäft – sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Segment. Hier sei der Umsatz pro Zimmer im zweiten Quartal um 10 Prozent gewachsen. Bei den Einzelübernachtungen geschäftlich wie privat betrage das Plus 2,0 Prozent. Über alle Segmente hinweg seien es 3,5 Prozent.
Die Nachfrage „nach geschäftlichen und gesellschaftlichen Meetings und Veranstaltungen“ stehe derzeit ganz vorn, sagte Nassetta. Auch hätten sich die Buchungszeiträume weiter verlängert. Es werde nicht mehr ganz so kurzfristig gebucht wie in der jüngeren Vergangenheit.
Insgesamt sehe der Hotelkonzern für sich positiv in die Zukunft. Sowohl bei der Nachfrage als auch bei den Zimmerpreisen werde es ein weiteres Wachstum gehen. Im Vergleich zu früheren Prognosen hat Hilton seine Prognose für 2024 aber etwas gesenkt.
Statt mit einem Wachstum von 2,0 bis 4,0 Prozent rechnet er nun mit 2,0 bis 3,0 Prozent. Grund dafür sei vor allem der „sich normalisierende Freizeittourismus“, insbesondere an den Wochenenden.
Quelle & Copyright: ahgz online, August 2024
Bildlegende Hauptfoto: Hilton-Konzernchef Christopher Nassetta.