Im Strandhotel Ostseeblick starb im Februar ein Gast an einer Kohlenmonoxidvergiftung, weitere Gäste mussten behandelt werden. Wie hoch ist das Risiko solcher Unfälle und wie können Hoteliers vorbeugen?
Das Perfide am Atemgift Kohlenmonoxid (CO) ist, dass man es weder sehen, noch riechen oder schmecken kann. Es diffundiert mühelos durch Wände, Fußböden beziehungsweise alle gängigen Baustoffe. Selbst Beton stellt kein Hindernis dar. So werden auch Räume erreicht, in denen sich keine CO-Gefahrenquellen befinden.
Gefahr steigt in Heizperioden
Wer dem Gas ausgesetzt ist, bemerkt zunächst keine Einschränkungen wie Husten oder Atemnot.
CO verbindet sich mit dem Hämoglobin im Blut, das daraufhin keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Meist ist das Gehirn als erstes vom Sauerstoffmangel betroffen. Typische, aber leicht verwechselbare Anzeichen sind Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schüttelfrost und Übelkeit. Besonders empfindlich reagieren Kinder und ältere Personen. In Deutschland sterben jedes Jahr mehrere Hundert Menschen durch Kohlenmonoxid – meist, weil ein CO-Austritt nicht rechtzeitig erkannt wird.
Das Risiko von Vergiftungen durch Kohlenmonoxid steigt in den Heizperioden. Denn CO entsteht bei unvollständiger Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe. Für Gefahr sorgen technische Defekte an Heizungsanlagen, Gasthermen, Kaminen und Gasherden, verstopfte oder undichte Abluftrohre oder beispielsweise auch Vogel- beziehungsweise Wespennester, die Schornsteine blockieren. Holzpellets können das giftige Gas sogar über einen längeren Zeitraum freisetzen, denn bei ihrer Herstellung entsteht CO. Ein weiteres Risiko stellen leistungsstarke Dunstabzugshauben oder Lüftungsanlagen dar. Es kann vorkommen, dass diese mehr Luft absaugen als nachströmt. Durch den Unterdruck können Kamine ihre Strömungsrichtung umkehren…
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