Das renommierte Immobilien-Unternehmen Wüst & Partner hat soeben den aktuellen «Hospitality Report Schweiz 2024» veröffentlicht. Hotel Inside publiziert exklusiv die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie. Fazit: Schweizer Hotels als Anlageobjekte werden wieder attraktiver. Und es bahnt sich ein weiteres Rekordjahr für die Schweizer Hotellerie an.
Die Schweizer Beherbergungsbranche konnte im letzten Jahr kräftig zulegen und weist vielerorts Rekordwerte auf, was die Zahl der Übernachtungen und die Höhe der Zimmerpreise betrifft. Im Gegensatz zum Zweitwohnungsmarkt (Eigentumswohnungen: +6.6%, Einfamilienhäuser: +10.0%) schlug sich das aber noch nicht gross auf den Werten der Schweizer Hotelimmobilien nieder. Wüest Partner und MSCI wiesen für 2023 sogar eine Abwertung von –2.8% aus. Im Hinblick auf das Halbjahr 2024 werden aber wieder leicht steigende Immobilienpreise in diesem Segment gesehen. Dies deutet darauf hin, dass Schweizer Hotels als Anlageobjekte langsam wieder an Attraktivität zulegen.
Nach 2023 dürfte auch dieses Jahr ein Rekordjahr für die Schweizer Hotellerie werden. So legten die Zimmerpreise bis Ende Mai gegenüber Vorjahr um 5.1% zu. Ebenso konnten die Logiernächte in den ersten 3 Monaten zulegen und auch für die Monate April, Mai und Juni wird mit einem Wachstum von 3.2% gerechnet. Dabei sticht insbesondere die städtische Metropolregion Zürich/Basel/Luzern heraus (+15% mehr Logiernächte). Am stärksten steigen aktuell die angebotenen Zimmerpreise in den Tourismusregionen Waadt und Zürich mit rund 8%.
Die diesjährige Fokusregion um den Brienzersee zeigt eine noch dynamischere Entwicklung und trägt massgeblich zum positiven Wachstum der Tourismusregion Bern bei. So stiegen in Interlaken, Brienz und Umgebung die Zimmerpreise um mehr als 6% und die Logiernächte um ganze 24%. Trotz über 175 zusätzlich verfügbaren Zimmern liegt die Auslastung neu mit 65% gute 8 Prozentpunkte über dem Vorjahr.
Wenngleich das Trauffer Bretterhotel in Brienz nur über 31 Zimmer verfügt, so trägt es mit einer Auslastung von 82% doch auch zu dem positiven Ergebnis der Region Brienzersee bei. Das Konzept mit dem Hotel als Hub überzeugt offenbar. Die rund 95% Gäste aus dem Inland bestätigten bereits im ersten vollen Geschäftsjahr den Erfolg des Konzeptes, welches vor allem Familien anspricht. Hält der Geschäftsgang in diesem Umfang an, dürfte dies die rund CHF 3 Mio. gestiegenen Erstellungskosten relativieren.
Ausblick
2024 dürfte das nächste Rekordjahr bei der Zahl der Logiernächte in der Schweizer Hotellerie werden und wohl die Marke von 43 Mio. überschreiten. Da der Bettenausbau in diesem Jahr deutlich moderater wachsen wird, profitiert auch die Auslastung und neue Höchstwerte für verschiedene Tourismusregionen sind möglich. Mit der aktuell stabilen Zinslandschaft und der abgeschwächten Inflation sind am Ende dieses Jahres auch wieder höhere Gewinne möglich. Wo Umsatzbeteiligungen bestehen, sollten somit auch die Mieten zulegen, was letztlich auch die Werthaltigkeit der Hotelimmobilien stützen dürfte.