Wie haben sich die Zimmerpreise in der Schweiz, in Deutschland und Österreich (DACH-Region) seit der Covid-Pandemie entwickelt? Das Beratungsunternehmen CoStar hat im Auftrag der deutschen Fachplattform ahgz aktuelle Daten aus den Hotelmärkten Schweiz, Deutschland und Österreich ermittelt und diese verglichen. Fazit der Studie: „Von Zimmerpreisen wie bei den Eidgenossen können Hoteliers in Deutschland und Österreich nur träumen».
CoStar hat für die deutsche Fachplattform ahgz aktuelle Hoteldaten über Deutschland, Österreich und Schweiz zusammengestellt und auch jeweils die wichtigste Stadt für die Hotellerie aus jedem Land verglichen. Die Studie vergleicht die Kennzahlen der drei Länder aus den Jahren 2023 und 2019, um die Entwicklung seit Corona deutlich zu machen. Besonders gut hat sich demnach die Schweiz geschlagen.
Die Auslastung der Hotelzimmer lag bei den Eidgenossen 2023 im Durchschnitt bei 63,6 Prozent und damit weniger als 4 Prozentpunkte unter der Belegung des Jahres 2019, als 67,2 Prozent erreicht wurden. Es ist zu beachten, dass die Veränderungsraten für Belegung, Netto-Zimmerpreis und RevPar (Erlös pro verfügbares Zimmer) sich jeweils auf das Vorjahr beziehen.
In Deutschland ist die Lücke bei der Auslastung deutlich größer als in der Schweizer Hotellerie, auch wenn der Wert absolut höher liegt: Waren 2019 im Jahresdurchschnitt noch 71,5 Prozent der Hotelzimmer belegt, waren es 2023 nur 64,9 Prozent. Der Abstand beträgt also 6,6 Prozentpunkte. Am größten ist der Rückstand bei der Belegung aber in Österreich. Vor der Pandemie waren die Hotels dort zu 76 Prozent ausgelastet – der höchste Wert der drei Länder. 2023 betrug die Belegung 68,9 Prozent, lag also 7,1 Prozent niedriger als vor Corona.
Preislich spielt die Schweiz in einer eigenen Liga
Deutlich höhere Zimmerpreise als 2019 konnten im vergangenen Jahr die Hoteliers in allen drei Ländern durchsetzen – aufgrund der massiv gestiegenen Kosten war das auch nötig. Was die absolute Höhe der Zimmerpreise betrifft, spielt die Schweiz in einer anderen Liga als seine beiden Nachbarn. Mehr als umgerechnet 227 Euro kostete das Hotelzimmer in einem Schweizer Hotel bereits 2019 im Durchschnitt, 2023 waren für die Übernachtung mehr als 261 Euro fällig. Die traditionell hohen Preise in der Schweiz, der starke Franken und die zahlungskräftige Klientel machen es möglich. Allerdings wiesen Branchenexperten aus der Schweiz beim Hotelkongress der ahgz im April in einer Podiumsdiskussion darauf hin, dass eben auch das Kostenniveau in der Schweiz hoch sei und daher weniger als Marge bleibe, als man denkt.
Betrachtet man die Preisveränderung von 2029 zu 2023, so liegt Österreich vorn. 2023 erzielten die Hoteliers dort mit knapp 132 Euro pro Nacht zwar nur die Hälfte des Preises der Schweizer Kollegen. Damit haben die Österreicher aber im Vergleich zu 2019 aufgeholt, als ihre Rate mit rund 108 Euro deutlich unter der Hälfte der Rate (227 Euro) in der Schweiz lag.
Schlusslicht sowohl beim absoluten Preisniveau als auch bei der Preisentwicklung in Prozent ist Deutschland. Dort stieg der durchschnittliche Zimmerpreis von 101,95 Euro auf 114,56 Euro im Jahr 2023. Auch beim RevPar schneidet Deutschland 2023 am schlechtesten ab. Mit nur 74,33 Euro liegt die deutsche Hotellerie klar hinter Österreich mit 90,85 Euro und der Schweiz mit umgerechnet 166,43 Euro.
Städte melden wieder über 70 Prozent Belegung
Zürich meldete 2023 bereits wieder eine Auslastung von 72,4 in den Hotels, nach 77,3 Prozent 2019. Den Zimmerpreis konnten die Zürcher Hoteliers in diesen vier Jahren um 20 Prozent steigern: von 199 Euro auf 240 Euro. Der RevPar lag 2013 bei 174 Euro und damit 20 Euro höher als 2019.
Auch Wien hat eine Aufholjagd hingelegt. Bei der Zimmer-Auslastung kommt die österreichische Hauptstadt 2023 wieder über die 70-Prozent-Marke. Im Vergleich zu 2019 (78,7 %) klafft mit den aktuellen 70,4 Prozent jedoch noch eine erhebliche Lücke. Stark gestiegen ist der Zimmerpreis – von 107 auf 131 Euro. Berlin meldete für 2023 eine Auslastung von 71,5 Prozent (2019: 79,4 %). Bei der Rate liegt die deutsche Hauptstadt mit knapp 120 Euro (2029: 97 Euro) hinten.
Quelle & Copyright: ahgz online, Juni 2024
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