Das Südtiroler Hotel ist zum fünften Mal als Europas grünstes Hotel ausgezeichnet worden. Was die Hoteliers damals veranlasste, diesen nachhaltigen Weg einzuschlagen.
Angefangen hat alles mit einer zu hohen Rechnung für die Energie des neuen Außenpools. „Das war damals nicht tragbar für ein Haus unserer Größenordnung“, erzählt Stephan Mühlmann. Also plante der heutige Chef des Naturhotel Leitlhof etwas, was es so vorher noch nicht gab in Europa.
In Eigenregie sowie ohne technische Ausbildung entwickelte und baute Mühlmann ein Holzblockheizkraftwerk, das ausschließlich das Hotel versorgen sollte. „Ich war oft nah am Verzweifeln“, erinnert sich der 33-Jährige an die Anfangsphase. Doch je intensiver er sich mit dem Thema Energie befasste, desto mehr packte ihn der Ehrgeiz, diese optimal zu nutzen und vor allem zu sparen.
Mit Erfolg: Mittlerweile wirtschaftet das Viersterne-Superior-Haus nach eigenen Angaben nicht nur klimaneutral, sondern sogar -positiv. Unter anderem deshalb wurde der Leitlhof 2024 zum fünften Mal seit 2016 mit dem World Travel Award in der Kategorie „Europe’s Leading Green Hotel“ ausgezeichnet. „Diese Auszeichnung ist für mich Anerkennung und Ansporn zugleich. Denn ich weiß, dass noch einiges zu tun bleibt“, sagt der Geschäftsführer. „Unser Ziel ist es, weiterhin innovative Wege zu finden, um noch ressourcenschonender mit unserer Umwelt umzugehen.“ Das Londoner Medienhaus World Travel Awards verleiht die Auszeichnung seit mehr als 30 Jahren. Die internationale Jury besteht aus Tourismusexperten und Fachleuten.
Das Hotel ist seit 2012 zertifiziert klimapositiv und gilt als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Das hoteleigene Holzblockheizkraftwerk sei so effizient, dass es sogar mehr als den benötigten Strom- und Wärmebedarf des Leitlhofs erzeugt, die 62 Gästezimmer sind mit natürlichen Materialien ausgestattet. Zudem stammen viele Food-Produkte aus eigener Landwirtschaft, zum Beispiel aus der Angus-Rinderzucht und dem Gemüsegarten. Beim Fünf-Gänge-Dinner kombiniert Küchenchef Markus Auer mediterrane Küche und Südtiroler Spezialitäten. red/nz