Als Gründerin und Geschäftsführerin von Dialogshift zeigt Olga Heuser Gastgebern, wie sie die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz nutzen können. Für Tophotel stellt sie drei KI-Trends vor.
Trend #1: KI wird wichtigster Gesprächspartner
Large Language Models, darunter versteht man KI-Modelle, die auch ChatGPT verwenden, sind sehr mächtige Sprachtools. Sie sind in der Lage, alles zu verstehen und selbst Antworten zu generieren. In Zukunft wird ein Großteil der Gästekommunikation von einer künstlichen Intelligenz übernommen werden: Am Telefon, mit Hologrammen, Avataren etc. Wir werden nicht nur mit unserem Auto, sondern auch mit dem Hotelzimmer oder mit dem Gebäude sprechen können. Das bedeutet nicht, dass unsere Kommunikation ausschließlich mit Robotern oder Maschinen stattfindet. Allerdings wird ein beträchtlicher Teil der Kundeninteraktion von KI übernommen. Die menschliche Interaktion wird gezielt eingesetzt werden, denn das Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Begegnungen wird mit zunehmender Automatisierung unserer Gesellschaft steigen.
Trend #2: Roboter werden selbstverständlich
In ein bis fünf Jahren wird kein Mensch mehr die Spülmaschine ein- und ausräumen müssen, denn das werden Roboter dann für uns übernehmen. Die KI-Revolution wirkt sich immens auf die Robotertechnologie aus, sodass Roboter, die mit neuen, multimodalen KI-Modellen arbeiten, viel „intelligenter” sind, visuellen und sprachlichen Input verarbeiten und eine Vielzahl von Aufgaben lösen können. Nicht nur die Technologie macht derzeit Riesensprünge, auch die Herstellungskosten für Roboter sinken und damit auch die Anschaffungskosten. Meine Prognose: In wenigen Jahren werden Co-Worker-Bots, also Roboter-Mitarbeiter, die die Menschen unterstützen, zum Beispiel in der Küche und bei der Zimmerreinigung, eine Selbstverständlichkeit sein.
Trend #3: Die Websuche verändert sich
Die Art und Weise, wie Menschen Hotels suchen, auswählen und ihren Urlaub planen, wird sich in den kommenden Jahren verändern. Denn die Websuche als solche befindet sich gerade im Umbruch. Das Marktforschungsinstitut Gartner prognostiziert einen Rückgang des Suchmaschinenvolumens um 25 Prozent bis 2026 aufgrund von AI-Chatbots und anderen virtuellen Assistenten. Das Googeln gilt zwar als Synonym für die Suche nach Informationen im Netz, es fehlen jedoch die konkrete Einordnung, die individuelle Priorisierung und die Möglichkeit gezielter Rückfragen. Neue Suchmaschinen drängen auf den Markt, bei denen ich im Dialog mit einer KI zum idealen Suchergebnis komme. In Zukunft werden Hotels dank generativer KI-Techniken virtuelle Rundgänge durch ihre Räumlichkeiten erstellen können, sodass sich Gäste das Hotel virtuell anschauen können. Sie können sich so vor der Buchungsentscheidung ein realistisches Bild von den Zimmern, dem Ambiente und den Einrichtungen machen.