Interview mit unserem Mitbegründer Pontus Berner, von Cost & Logis Jens Riemann
berner + becker ist in den vergangenen jahren stark gewachsen. Welche konsequenzen bringt das für ihre tägliche arbeit mit sich?
Tatsächlich sind wir deutlich gewachsen, die Entwicklung ist weiterhin sehr spannend. Der Fokus meiner Arbeit verschiebt sich dabei ständig. Manchmal fühlt es sich an wie vor einem Küchenherd, wo die Töpfe köcheln. Zuerst köcheln alle schön vor sich hin, aber plötzlich fängt einer an zu kochen. Dann müssen wir etwas ändern, damit es wieder schön köchelt. Idealerweise gelingt es uns, zu aktualisieren und zu verändern, damit es nicht überkocht.
Als wir 2016 anfingen, haben mein Geschäftspartner Lars und ich alle Kundenarbeiten selbst erledigt, während wir gleichzeitig versuchten, das Unternehmen aufzubauen. Später, als wir mehr als 15 Mitarbeiter im Unternehmen hatten, änderte sich das Gefühl von „ein Team sein“ zu „einer rganisation werden“. Jetzt, mit 30 Mitarbeitern, sind die Bedürfnisse wieder ganz anders. Im Laufe der Jahre war es wichtig, unsere Unternehmensvision zu klären, unsere Werte zu verankern und Standards einzuführen, Flexibilität und Kreativität zu erhalten, um die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Kunden zu gewährleisten. Ich genieße besonders den Führungsaspekt. Und jetzt, mit der Eröffnung unseres neuesten Büros in Frankfurt, ist ein glückliches Team, das hochwertige Arbeit leistet, wichtiger denn je.
Gemessen an der zahl der betreuten hotels gehören sie inzwischen zu den massgeblichen playern im revenue management. welche sind ihre stärken im wettbewerb?
Wir übertreffen gerade die Marke von hundert Hotelkunden, die unseren ausgelagerten Revenue-Management- Service nutzen. Man könnte uns daher vielleicht mit dem Revenue-Management einer recht großen Hotelkette vergleichen. Ich glaube aber, dass unser Revenue Management aufgrund unserer Erfahrung mit vielen verschiedenen Hotels und mit unseren Teammitgliedern, die zuvor Erfahrungen in den verschiedenen großen Ketten gesammelt haben, noch innovativer und entwickelter ist als bei den großen Ketten.
Unser Team ist unser wichtigstes Kapital. Und die Art und Weise, wie wir einen ganzheitlichen Ansatz für strategisches Revenue-Management anwenden, gepaart mit maßgeschneiderter Technologie, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden entspricht, macht ihren Erfolg aus.
welche ziele verfolgen sie für die kommenden jahre?
Unsere Vision ist es, die Zukunft des Revenue Managements zu gestalten und die erste Wahl für Hotels zu sein, die ihre Leistung und ihr Revenue Management optimieren möchten. Dafür müssen wir das Wissen und die strategischen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter stetig weiterentwickeln und an vorderster Front bleiben, wenn es um das Einführen und Anwenden von KI-Technologie geht. Damit einher geht unser Streben nach weiterem Wachstum, ohne unseren Fokus auf Mitarbeiterzufriedenheit und qualitativ hochwertigen Service aus dem Blick zu verlieren.
Der internationale Tourismus erholt sich zusehends. was bedeutet das für das Revenue Management?
Das stimmt. Dazu würde ich mir allerdings auch eine verbesserte geopolitische Situation in der Welt wünschen. Aber derzeit wächst der internationale Reiseverkehr in vielen Regionen, auch bei uns. Für Revenue Manager bedeutet das mehr Nachfrage und höhere Gewinne für die
Hotels. Revenue-Management in einer Abschwungsphase ist genauso wichtig und konzentriert sich stark darauf, Nachfrage zu finden und zu binden. In einem starken Markt verschiebt es sich eher hin zur Optimierung eingehender Nachfrage. Die Hotels, denen es gelingt, die Erkenntnisse aus dem Betrieb unter beiden Marktbedingungen zu kombinieren und anzuwenden, werden die Gewinner sein.