Das Großevent im Sommer wird viele Gäste und Fans nach Deutschland und rund um die Austragungsorte der Spiele locken. Was das für Tagungshotels bedeutet.
Für Tagungshotels in Reichweite eines EM-Spielorts oder eines Team-Base-Hotels ändern sich vom 14. Juni bis 14. Juli die sonst gültigen Spielregeln. „Die Tagungshotels in der Nähe der Austragungsorte oder Gastgeberhotels können von der EM kräftig profitieren, wenn sie ihre Strategie schon jetzt auf den veränderten Markt in diesen vier Wochen einstellen“, so Tagungs-Experte Reinhard Peter von den Top 250 Tagungshotels, dem größten Zusammenschluss qualitativ hochwertiger, individuell geführter Tagungshotels in Deutschland.
EM-nahe Tagungshotels werden höhere Preise aufrufen können, da im Umkreis der Spielorte und Team-Base-Hotels die sonstigen Kapazitäten für Tagungen deutlich sinken werden. „Es wäre sinnvoll, wenn die Tagungshotels den Spielplan genau studieren und ihr Revenue Management bereits jetzt auf die höheren Preise in den entsprechenden Wochen ausrichten“, sagt Peter.
Punktgewinn mit speziellen Angeboten und Events
„Möglich sind beispielsweise auch Absprachen zwischen Tagungshotels und Team-Base-Hotels oder anderen Hotels am Spielort dahingehend, dass diese bei Anfragen ihrer Stammkunden auf das eigene Tagungshotel verweisen”, so der Experte. Zudem könnten Tagungshotels für die Zeit der EM ihre Attraktivität deutlich erhöhen, indem sie ihr Angebot im Tagungsbereich um Events und Aktivitäten rund um das Thema Fußball ergänzen. „Möglich wäre es zum Beispiel, spezielle Fan-Räume oder Public-Viewing-Bereiche einzurichten, in denen man auch etwas zu essen und zu trinken bestellen kann, und generell ein Fußball-Rahmenprogramm anzubieten, etwa Tischkicker für kleine EM-Turniere oder eine Torwand im Garten.“
Impact für Incoming-Tourismus
Ab 14. Juni steht Deutschland ganz im Zeichen der EM 2024. Zu den 51 Spielen werden 2,7 Millionen Besucher in den Stadien sowie rund sieben Millionen Gäste in den Fan-Zonen und bei Public Viewings erwartet. An den 22 Spieltagen bieten die zehn deutschen Host Cities den Fußballfans und internationalen Besuchern ein umfangreiches Programm. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) rechnet damit, dass durch die EM ein zusätzliches Übernachtungsvolumen von bis zu vier Prozent für den deutschen Incoming-Tourismus generiert werden kann.
Nach bisher vorliegenden Zahlen liegen laut der DZT sowohl die langfristigen Vorausbuchungen von Hotelzimmern bei großen Online-Portalen als auch die Flugbuchungen für die Monate Juni und Juli 2024 weit über den langjährigen Mittelwerten. Insbesondere aus den Teilnehmerländern der EM vermerkt der Verband überdurchschnittliche Zuwächse, die die Erwartungen bestätigen würden. “Im Jahr des unvergessenen Sommermärchens 2006 stieg die Zahl der Übernachtungen internationaler Gäste im Vorjahresvergleich um 4,7 Millionen, gleichzeitig brachte es dem Reiseland Deutschland einen nachhaltigen Imagegewinn”, so Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus. red/sar