Unternehmen haben Schwierigkeiten, wichtige Schlüsselpositionen mit starken Führungskräften zu besetzen. Beförderungen aus eigenen Reihen sind daher oft die bevorzugte Lösung. Manche Kollegen rechnen fest damit, bei der Auswahl auf dem Siegertreppchen zu landen. Doch woran kann es liegen, dass sie immer wieder ignoriert werden?
Markus Schmidt (Name geändert) sitzt im Coaching vor mir wie ein Häufchen Elend. Einerseits enttäuscht, andererseits wütend darüber, dass sein Arbeitgeber ihn bei internen Beförderungen regelmäßig ignoriert. Dabei sei es nach fast zehn Jahren Betriebszugehörigkeit nun endlich mal Zeit für eine Weiterentwicklung. Er habe schließlich eine exzellente Ausbildung und eine Menge Erfahrung. Den Kollegen gegenüber sei er weit überlegen. Er habe sich die ganze Zeit über reingehängt, wie kein anderer – und doch bleibe ihm eins immer wieder verwehrt: der Aufstieg.
Welche Gründe liefere ich meinem Chef, mich nicht zu befördern?
Bevor Markus in Selbstmitleid zerfließt, rate ich ihm zur Selbstreflexion: “Versetzen Sie sich in die Rolle Ihres Chefs”, so meine Empfehlung. “Er möchte nachts gut schlafen, wenn er diese wichtige Personalentscheidung zu Ihren Gunsten gefällt hat”. Durch diesen Perspektivwechsel eröffnen sich Markus völlig neue Einsichten.
Fleiß und Betriebszugehörigkeit sind keine Garanten für eine Beförderung
Ausbildung, Fachkenntnis, Berufserfahrung allein reichen nicht aus für den Schritt an die Spitze
Oft überwiegt das persönliche Verhalten – nicht das enge Verhältnis zum Chef – bei Beförderungen. Das gilt zumindest für Unternehmen, die Personalentwicklung professionell betreiben. Bei der Wahl des geeigneten Kandidaten für eine bedeutende Führungsposition spielt aller Erfahrung nach die Persönlichkeit des Menschen eine entscheidende Rolle. Und hier reflektiert der Personalentscheider das bisherige Verhalten, die