2023 zählten Beherbergungsbetriebe in Deutschland 487,2 Millionen Übernachtungen. Insbesondere deutsche Gäste schätzen Urlaub im eigenen Land.
Die Krise scheint überwunden: Im vergangenen Jahr machten fast wieder so viele Touristen Urlaub in Deutschland wie vor der Pandemie. Laut Statistischem Bundesamt zählten die Hotels, Jugendherbergen und Campingplätze in Deutschland 487,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das sind 8,1 Prozent mehr als 2022 und lediglich 1,7 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Die amtliche Statistik erfasst Betriebe ab zehn Betten.
Laut Statistik haben besonders die deutschen Gäste dem Reiseland Deutschland einen Schub gegeben: Rund 83 Prozent der Übernachtungen gingen allein auf Einheimische zurück. Mit 406,3 Millionen lag die Zahl der Übernachtungen deutscher Gäste 0,1 Prozent über Vorkrisenniveau.
Der Anteil ausländischer Gäste am gesamten Gästeaufkommen lag damit bei 16,6 Prozent, nachdem sie im Jahr 2022 bei 15,1 Prozent und im Rekordjahr 2019 bei 18,1 Prozent gelegen hatte. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den internationalen Tourismus in Deutschland haben somit im Jahr 2023 weiter abgenommen, das Vor-Corona-Niveau konnte jedoch noch nicht wieder erreicht werden.
Deutlich mehr Übernachtungen auf Campingplätzen
Der Blick auf die verschiedenen Betriebsarten zeigt, dass sich Betriebe der Hotellerie – also Hotels, Gasthöfe und Pensionen – im Vergleich zu den coronageprägten Jahren 2020 und 2021 deutlich erholten, jedoch noch etwas unter dem Vorkrisenniveau von 2019 blieben. Im Jahr 2023 verzeichneten sie 4,2 Prozent weniger Übernachtungen als 2019, aber 9,5 Prozent mehr als 2022. Anders war die Entwicklung bei den Ferienunterkünften und Campinglätzen: Während die Ferienunterkünfte das Niveau von 2019 leicht übertrafen (+0,9 %), konnten die Campingplätze ihre Übernachtungen im Vergleich zu 2019 sogar deutlich steigern (+18,3 %).
In der Gesamtbetrachtung des Jahresverlaufs 2023 zeigt sich, dass die Zahlen touristischer Übernachtungen sowohl am Anfang als auch am Ende des Jahres noch etwas hinter den Werten des Vorkrisenjahres 2019 zurückblieben. In den Monaten Mai bis Oktober 2023 hingegen fanden etwa gleich viele Gästeübernachtungen statt wie in den Vergleichsmonaten des Jahres 2019 (-0,2 %). In den Monaten Mai und September 2023 wurden sogar Rekordwerte von 46,9 und 49,5 Millionen Übernachtungen erreicht (+5,5 % und +3,6 % gegenüber den Vergleichsmonaten 2019). Der Sommertourismus habe sich somit offenbar vollständig von der Pandemie erholt und zeigte sich auch gegenüber einer schwächelnden Gesamtwirtschaft robust.
Im Dezember 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 30,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Dies entspricht einem Plus von 9,2 % im Vergleich zum Dezember 2022. Im Vergleich mit dem Dezember des Vorkrisenjahres 2019 lagen die Übernachtungszahlen um 3,1 % niedriger.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,8 % auf 23,9 Millionen. Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 10,9 % auf 6,1 Millionen. Im Vergleich zum Dezember 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland im Dezember 2023 um 2,3 % niedriger. Bei den ausländischen Gästen betrug das Minus 5,8 %.
“Branche steht für Weltoffenheit und Vielfalt”
„Deutschland war und ist das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Wir sind zuversichtlich, dass auch 2024 ein gutes Jahr für den Deutschlandtourismus wird“, sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, und ergänzt: „Tourismus verbindet die Menschen. Unsere Branche steht für Weltoffenheit, Gastfreundschaft und Vielfalt. Wir zeigen klare Haltung für eine weltoffene und vielfältige Gesellschaft, in der sich Menschen ohne Vorurteile begegnen, in der Gäste aus aller Welt herzlich willkommen sind. Tourismus und Fremdenfeindlichkeit oder Nationalismus schließen sich aus.” red/nz