Sogenannte Vending Machines ermöglichen im Hotel eine Vielfalt von kulinarischen Angeboten – und das rund um die Uhr.
Automaten für Lebensmittel, Getränke und Non-Food bieten heute eine gute Unterstützung in Hotel und Restaurant. In Zeiten zunehmenden Personalmangels übernehmen sie Serviceleistungen wie die Versorgung der Gäste außerhalb der Öffnungszeiten und entlasten damit das ganze Team. Snacks bis hin zu größeren Gerichten erhalten Gäste einfach auf Knopfdruck: „Die Akzeptanz für kontaktlose Vertriebskonzepte ist rapide gestiegen“, sagt Aris Kaschefi, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV). „Für Gastronomie- und Hotelbetriebe lohnt sich der Blick über den Tellerrand und die Zusammenarbeit mit den Vending-Profis, die wir als BDV auf der Intergastra vertreten werden.“
Big Player im Außer-Haus-Markt
Die Verkaufsoptionen von Waren durch Automaten präsentieren die Veranstaltenden der Intergastra erstmals auf der Sonderfläche „Fokus Vending“. Bei der Konzeption und Umsetzung holte sich die Fachmesse Unterstützung vom BDV. „Mit mehr als 17.500 Beschäftigten und rund 620.000 Automaten ist der deutsche Vending-Sektor ein bedeutender Wirtschaftszweig des Außer-Haus-Marktes“, so Kaschefi. „Deshalb sehen wir großes Potenzial darin, Dienstleistungsbetriebe und Unternehmen zusammenzubringen.“
Zu den ausstellenden Firmen auf der Intergastra zählen branchenbekannte Firmen wie Wanzl, Schaerer oder Lavazza, aber auch spezifische Automaten-Anbieter wie Stüwer, Roesler oder XL Automaten. Sie alle sehen in der Hotellerie einen starken Trend zu Vending-Konzepten, die nicht nur zu mehr Personal- und Kosteneffizienz führen, sondern gleichzeitig ein echtes Serviceplus für die Gäste bieten. „Ein Beispiel hierfür sind Kaffeeestationen für die Selbstbedienung, die in der Lobby unabhängig von der Uhrzeit für die Hotelgäste zur Verfügung stehen“, sagt etwa Hansjürg Marti, Geschäftsführer bei Schaerer Deutschland. Ob die Kaffeespezialitäten dabei kostenfrei angeboten werden oder bezahlt werden müssen, hänge ganz von der Philosophie des Hotels ab und lasse sich technisch individuell umsetzen: „Die Maschine kann zeitgesteuert als Frühstücksverlängerung bis zum Mittag kostenfreie Getränke ermöglichen und danach für die Bezahlung konfiguriert werden.“
Stefan Stüwer, Inhaber der Stüwer GmbH, empfiehlt die Abrechnung der Automateneinkäufe über die Zimmerkarten der Hotelgäste: „Automaten können die vielen Minibars in den Hotelzimmern mit einem breiteren Angebotssortiment ersetzen und deutlich Kosten für die Hotelbetreiber reduzieren.“ Dabei sei eine intensive Vernetzung verschiedenster Funktionen im modernen Hotelbetrieb wegweisend für die fortschreitende Digitalisierung.
Minimarkets steigern Umsatz
Tobias Helmer von XL Automaten macht derzeit die Erfahrung, dass in der Hotellerie überwiegend Automaten zum Einsatz kommen, die Snacks, Getränke, hochwertige Speisen und Menüschalen ausgeben. „Zudem kommt in letzter Zeit aufgrund von Personalmangel auch der Bedarf nach Automaten auf, die den Check-in- und Check-out-Prozess vereinfachen oder komplett übernehmen.“
Ein spannendes Vending-Konzept stellen auch Minimarkets wie von Wanzl dar, die ein breiteres Angebot bereitstellen – von Snacks und Getränken über Dinge des täglichen Bedarfs. „Minimarkets ermöglichen deutlich höhere Einnahmen“, sagt Business Development Manager Alexander Hannekum. „Frische Produkte, die in marktähnlicher Atmosphäre präsentiert werden, sprechen Gäste selbstverständlich viel mehr an. Zudem können Hoteliers in ihrem Minimarket selbst entscheiden, wie das Sortiment zusammengestellt werden soll – und somit ganz auf die Bedürfnisse ihrer Gäste eingehen.“
Branche vor großen Umbrüchen
Hannekum weist zudem darauf hin, dass sich die Investitionen in einen hoteleigenen Shop in der Regel innerhalb der ersten zwei Jahre komplett amortisierten. „Minimärkte werden in Zukunft ein geläufiger Bestandteil der Hotellobby sein“, so Hannekum. Gäste könnten künftig per App einen Einkaufskorb zusammenstellen, der im Anschluss aufs Zimmer gebracht wird – eventuell sogar von einem Roboter. Er ist überzeugt: „Die Hotellerie steht vor einer Zeitenwende.“ Und kann von kreativen digitalen Lösungen profitieren, die die Aussteller auf der Intergastra gebündelt präsentieren.