Arbeiten, Wohnen Genuss: Wissenschaftlich begleitete Studie der Schörghuber Gruppe beleuchtet die Zukunftserwartungen junger Menschen im Alter zwischen 16 und 35 Jahren
München. Aktuelle Kriege, die zurückliegende Pandemie und wirtschaftliche Krisen können den Zukunftsoptimismus junger, in Deutschland lebender Menschen nicht erschüttern. Ein solides Fundament aus traditionellen Werten und sehr konkreten Vorstellungen von den Möglichkeiten der eigenen Zukunftsgestaltung lässt die „Generation Future“ vielmehr zuversichtlich auf die kommenden Jahre blicken.
Dies ist die zentrale Erkenntnis einer Studie, die die in München ansässige Schörghuber Gruppe in diesem Jahr zum ersten Mal angestoßen hat. Begleitet wurde sie von vier renommierten Professorinnen und Professoren. Für die Studie wurden 2.000 Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren befragt – sie repräsentieren die Generations Y und Z und damit die Gruppe von Menschen, die unsere Gesellschaft in den kommenden Jahrzenten entscheidend prägen werden.
Die Studie, unterteilt in die fünf Themenbereiche Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Reisen, Konsum und Zukunftserwartung, zeichnet ein Bild einer Generation, die die Herausforderungen unserer Zeit erkennt und ihre Zukunft dabei als gestaltbar wahrnimmt. Sie hat konkrete Vorstellungen davon, was Arbeit in ihrem Leben ausmachen soll und was ein attraktiver Arbeitgeber bieten muss. Und sie gibt Einblicke, mit welchen Hebeln dem Klimawandel begegnet werden soll.
Wohnen: Immobilienwirtschaft und Politik auf dem falschen Weg?
Befragt danach, welche Wohnformen sie bevorzugen, antworten die meisten eher traditionell: entweder in einer Mietwohnung, die als Zwischenlösung angesehen wird, oder im eigenen Haus. Hier sieht Prof. Dr. Hanspeter Gondring, Experte für Immobilienökonomie, eine Diskrepanz zwischen den Vorstellungen der jungen Menschen und der gegenwärtigen Immobilienpraxis. „Bemerkenswert ist die eindeutige Präferenz für klassische Wohnformen, während kooperative Wohnformen, Mehrgenerationenwohnen oder Wohngemeinschaften kaum als Alternativen angesehen werden.“
Ein weiterer Wunsch junger Menschen wird von der Immobilienwirtschaft noch zu wenig berücksichtigt: In der Befragung findet sich keine Mehrheit, die sich vorstellen könnte, künftig auf einer kleineren Wohnfläche als den in Deutschland durchschnittlich 47 Quadratmetern zu leben. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die Immobilienpraxis bislang mit einem eher abnehmendem Flächenverbrauch pro Person rechnet.
Arbeiten: Arbeit soll Spaß machen, tut sie aber nicht!
Arbeit soll Spaß machen – da sind sich 85 % der Befragten einig. Drei Viertel hingegen sehen Arbeit gleichermaßen als „notwendiges Übel“ an, das nötig ist, um Geld zu verdienen. Weniger als die Hälfte gibt an, in ihrem Traumberuf zu arbeiten, wohingegen mehr als 50 Prozent zugeben, sich nicht besonders mit ihrem Job zu identifizieren. Die Schlussfolgerung? Arbeitsangebote in Deutschland müssen sich in Bezug auf Flexibilität und Sinnhaftigkeit verändern, um für junge Menschen langfristig im hiesigen Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben.
„Entgegen vieler öffentlicher Vorurteile sind die Angehörigen der jungen Generationen in Bezug auf Arbeit und Beruf hoch motiviert“, bilanziert Prof. Dr. Klaus Hurrelmann. Der renommierte Jugendforscher sieht für Unternehmen, die auf den Wunsch nach Flexibilität der Arbeitszeit eingehen, gute Chancen, insbesondere bei den jungen Frauen zu punkten. „Diese weisen in den letzten Jahren immer bessere Qualifikationen auf und sind für die Unternehmen deswegen von großem Interesse.“
Mobilität: Zieht die Verkehrspolitik die richtigen Schlüsse?
Die Studie beleuchtet auch Unterschiede zwischen Menschen, die auf dem Land leben, und Menschen aus der Stadt. Sie alle haben eines gemeinsam: Auf das Auto möchten oder können sie nicht verzichten. So findet sich eine überwältigende Mehrheit, die sowohl für den Weg zur Arbeit als auch für andere Wege den (eigenen) PKW nutzt. Der ÖPNV findet zwar bei der Generation Z insgesamt mehr Zustimmung, kann aber mit dem Auto dennoch nicht mithalten.
Prof. Dr. Stephan Rammler sieht in diesen Ergebnissen durchaus einen Appell an die Verkehrspolitik: „Insgesamt zeigt sich die deutliche strukturelle Dominanz des PKW, die sich auch in absehbarer Zeit nicht signifikant abschwächen wird. Ausgehend von diesem Sachverhalt gälte es aus verkehrs- und klimapolitischer Sicht, die Automobilität technisch stark zu optimieren (Effizienzsteigerung, E-Mobilität), ohne sie als Ganzes in Frage zu stellen“, so der Mobilitäts- und Zukunftsforscher.
Konsum: Verzicht für den Klimaschutz? Nur, wenn es nicht wehtut
Der überwiegende Teil der Befragten hat sein Konsumverhalten in Richtung Nachhaltigkeit bereits geändert. Die Bereitschaft zu signifikantem Verzicht zum Schutz des Klimas scheint jedoch nur bedingt verbreitet zu sein. Denn es sind vor allem die alltäglichen Dinge wie das Müllrecycling, die präferiert werden. Sobald Verzicht mit Kosten oder Einschränkungen verbunden ist, zum Beispiel bei steigenden Preisen fürs Tierwohl oder teureren Flugreisen, sinkt die Bereitschaft deutlich.
„Möglicherweise kommen damit alternative Ökonomien wie die Postwachstumsökonomie, Gemeinwohlökonomie, Sharing Economy an ihre Grenzen“, sagt Prof. Dr. Konstanze Senge, Professorin für Wirtschafts- und Organisationssoziologie. Auffällig findet sie auch, dass der höchste Wert in der Ablehnung nachhaltiger Verhaltensweisen im Bereich der Mobilität besteht. „Das ist erstaunlich, da ja gerade die E-Mobilität eine der zentralen Zukunftstechnologien sein soll.“
Zukunftserwartung: Ein positiver Ausblick
Überraschend optimistisch fällt die Gesamtbetrachtung der „Generation Future“ auf ihre Zukunft aus: Eine deutliche Mehrheit sieht die allgemeine Zukunftserwartung positiv, wohingegen weniger als ein Fünftel negativ in die Zukunft blickt. Das hätte man durchaus anders erwarten können: In einer Ära, in der sich existenzbedrohende Krisen in- und übereinander schieben, scheinen junge Menschen unter 35 viel resilienter zu sein, als es oft in der politischen Diskussion vermutet wird.
Doch worauf fußt dieser Optimismus? Für die Wissenschaftler sind es robuste Vorstellungen von der Gestaltung des privaten Lebens, verbunden mit traditionellen Werten von Familie und Partnerschaft, die in herausfordernden Zeiten klare, verlässliche Strukturen liefern. Eine Mehrzahl der Befragten wünscht sich eine Familie, mit der sie auch zusammenleben will. Auch für die möglichen Kinder sieht die Mehrheit der „Generation Future“ eine positive Zukunftsperspektive.
„Modernes Biedermeier“
„Die Studie zeigt ein spannendes Bild der Generation Future, eine Art modernes Biedermeier, das darauf hinweist, dass Menschen in Zeiten komplexer Krisen vermehrt ins Private flüchten und traditionelle Werte betonen“, bilanziert Florian Schörghuber, Co-CEO der Schörghuber Gruppe.
„Ob für die Entwicklung von Immobilienprojekten, neuen Produkten und Dienstleistungen oder zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber: Auch für uns als Unternehmen liefert diese Studie viele wertvolle Erkenntnisse. Die Frage, wie sich unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verändern wird, ist für uns von zentraler Bedeutung.
Denn: Wie wir wohnen, wie wir arbeiten und was wir konsumieren werden – all das sind Themen, mit denen wir uns in unseren fünf Geschäftsfeldern intensiv beschäftigen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein und einen Beitrag zu leisten, die Lebensqualität der Menschen zu steigern.“
Über die Studie Generation Future
Für die Studie zur „Generation Future“ hat die Schörghuber Gruppe eine repräsentative Kantar-Befragung von 2.000 in Deutschland lebenden Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren in Auftrag gegeben. Die Befragung umfasst rund 50 Fragen und ist unterteilt in die fünf Bereiche Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Reisen, Konsum und Zukunftserwartungen.