2022 stand für die Hotellerie und Gastronomie in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol, Luxemburg und Liechtenstein im Zeichen der wiederkehrenden Normalität nach Pandemie, Lockdowns und Zwangsschließungen. Vielerorts sind die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zwar durchaus positiv, die Explosion der Energiekosten, die Zinssteigerungen und die anhaltend hohe Inflation haben den Druck auf die Betriebe aber deutlich erhöht. Die daraus resultierenden Kostensteigerungen können nicht oder nur teilweise an die Gäste weitergegeben werden, was auch das WIFO in seiner aktuellen Tourismusanalyse hervorstrich.
Herausforderung Arbeitsmarkt
Das zentrale Thema dieses Treffens: der Austausch zur Arbeitsmarktsituation. Alle Ländervertreter:innen sind sich einig, dass dies eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre ist, zumal die Branche hier in direkter Konkurrenz zu anderen Branchen steht. Die Digitalisierung, neue Arbeitsmodelle (z.B. Teilzeitmodelle, Homeoffice), der demografische Wandel und länderspezifische Immigrationsbeschränkungen verschärfen die Entwicklungen. Die Verbände haben diesbezüglich bereits umfangreiche Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Mitarbeiter:innengewinnung und -bindung mit den betroffenen Betrieben gesetzt. Dennoch braucht es von der Politik langfristig tragfähige Lösungen, um eine nachhaltige Schwächung der Branche zu verhindern.
Nachhaltigkeit: Hotellerie top, mehr Sachlichkeit in der Debatte gefragt
Ebenso wurde das Thema Nachhaltigkeit von den Vertreter:innen ausgiebig diskutiert. Auch wenn die österreichische Hotellerie hier über die Branchengrenzen hinaus eine Vorreiterrolle einnimmt, muss an einer ganzen Reihe von kleineren und größeren Schrauben gedreht werden. In der öffentlichen Debatte wünscht man sich über die Ländergrenzen hinweg mehr Sachlichkeit und faktenbasierte Diskussion.