Österreichs Qualitätshotellerie besonders KI-affin
Mit diesen hohen Werten liegen die österreichischen Hotels deutlich vor der Konkurrenz aus Deutschland, Griechenland, Frankreich und der Schweiz. Befragt wurden in Summe 1.115 Hotels aus. Was auffällt: das unterschiedliche Innovationstempo. Qualitäts- und Kettenhotels führen das Feld an. „Diese Studie wurde erstmals durchgeführt und die gewonnenen Daten sind enorm aufschlussreich. Sie bieten den Hotels selbst und der Politik ganz neue Erkenntnisse. Wer eine KI-Strategie für den Tourismus ausarbeiten will, hat damit eine gute Basis“, erklärt Schegg die Motivation dahinter. Egal ob auf der betrieblichen oder überbetrieblichen Ebene – es heißt, auf alle Fälle dabei zu sein: „Es ist eine ungeheure Dynamik im Feld. Es heißt jetzt, wahnsinnig schnell, aber smart sein!“
Teilweise enormer Vorsprung für österreichische Betriebe
Im Ländervergleich steht Österreichs Qualitätshotellerie in vielen Bereichen sehr gut da. Österreichische Hotels nutzen etwa prädiktive Analytik, also die Ableitung von Wahrscheinlichkeiten aus historischen Daten, zu 65%. Der Gesamtdurchschnitt aller Befragten liegt bei 44%, Österreich also um 21 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Zu 60% setzen die ÖHV-Betriebe Online-Bewertungsanalysen ein, während es im Durchschnitt aller Befragten 38% sind. Österreich liegt hier um 22 Prozentpunkte vorne. Im Echtzeit-Umsatzmanagement nutzen Österreicher zu 48% KI, im Durchschnitt aller befragten Hotels wird KI da zu 34% eingesetzt – Österreich liegt um 14 Prozentpunkte voran. Ähnlich verhält es sich bei den anderen abgefragten Feldern, bei personalisierten Dienstleistungen, der Arbeitskräfteplanung, Kundenprofilierung, der Generierung von Texten usw. usw. Alles in allem liegt Österreich beeindruckend voran.
Mit engagierter KI- und Tourismuspolitik Vorreiter bleiben
Die Erfahrungen mit Buchungsplattformen von Anfang der 2000er-Jahre zeigen: Spitzenpositionen können schnell verloren gehen. Die Nase vorne behalten werde Österreich, so Generalsekretär Dr. Markus Gratzer, wenn die Rahmenbedingungen passen: „Wenn wir Schulungen forcieren, wenn die Politik klare Ziele und Maßnahmen definiert, sie laufend evaluiert, Fristen setzt und einhält und Budgets zur Verfügung stellt. Lernen wir aus den Fehlern von damals, machen wir es besser, dann behalten wir diese wichtige Führungsposition!“ Mit Leuchtturm-Projekten, Förderungen und einem Tourismusforschungs-Zentrum mit Fokus auf dem Einsatz von KI in der betrieblichen Praxis sieht er gute Chancen dafür. Die Eckpunkte – Herausforderungen und Potenziale – bilden Scheggs Untersuchung und das KI-Whitepaper der ÖHV ab.