„Eine Rezession, die für Wirtschaftsforscher ,leicht‘ ist, ist für Unternehmen nach den Krisenjahren eine harte Prüfung und für die Politik hoffentlich ein Weckruf“, hofft Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, auf ein Ende des lähmenden Vorwahlkampfs in der Koalition. Teile der Branche spüren die eingetrübte Stimmung schon: „Deutschland ist uns oft ein, zwei Schritte voraus – leider auch jetzt. Die eingetrübte Stimmung in unserem Hauptherkunftsmarkt lässt uns nicht kalt, ab dem Winter heißt es sich warm anziehen!“, verweist er darauf, dass auch Gäste aus Fernost, Russland und der Ukraine fehlen und der Brexit-gebeutelte britische Markt schwächelt.
Alle warten auf den Energiekostenzuschuss 2 … und er kommt nicht
Angesichts der Prognose müsse die Regierung zurück an die Arbeit, so Veit: „Der Entwurf für den Energiekostenzuschuss 2 liegt seit dem Vorjahr in der Schublade, der setzt schon Staub an“, fordert er Schluss mit parteipolitischem Klein-klein und Ausbremsmanövern, sondern ernsthaftes Bemühen: „So viele Unternehmen warten auf den Energiekostenzuschuss 2 als wichtigsten Beitrag der Regierung, um die Inflationsspirale zu stoppen. Aber er kommt nicht.“
Vorausschauende Wachstumspolitik verhindert tieferes Abrutschen in Rezession
Damit Branche und Standort gar nicht erst zu tief in die Rezession schlittern, wären weitere Maßnahmen wichtig und wünschenswert, wie die Senkung von Steuern und Lohnnebenkosten und der rasche Ausbau der Kinderbetreuung auch über 9 to 5 hinaus als Teil einer vorausschauenden Standort- und Wohlstandspolitik: „Wenn wir wachsen wollen, werden wir mehr Köpfe, Hände und Füße brauchen – einen Teil davon aus Österreich, einen Teil nicht. Wer nicht wachsen will, kann weitermachen wie bisher.“