Im Vier-Sterne-Hotel Willard InterContinental in der US-Hauptstadt Washington hat aktuell zwei besonders komische Vögel zu Gast – und zwar die beiden Truthähne „Liberty“ und „Bell“. Und bei so viel Luxus hielt das Federvieh auch gleich mal eine Pressekonferenz vor Besuchern und Journalisten ab.
Grund für den ungewöhnlichen Besuch ist das kommende US-Erntedankfest Thanksgiving, bei dem traditionellerweise Truthahn auf dem Tisch landet. Jedes Jahr sollen etwa 46 Millionen Truthähne geschlachtet werden, doch „Liberty“ und „Bell“ entkommen diesem Schicksal. Sie werden kurz vor dem Fest am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Rosengarten des Weißen Hauses begnadigt. Anschließend geht es für die beiden zurück in ihre Heimat Minnesota, wo sie am College of Food, Agricultural and Natural Resource Sciences der University of Minnesota von Studenten betreut werden und auf einen natürlichen Tod hoffen können.
Die Tradition der Truthahn-Begnadigung geht übrigens auf Präsident Abraham Lincoln zurück, der auf Bitten seines Sohnes erstmals ein Tier verschonte. Präsident George Bush Senior machte im Jahr 1989 daraus ein festes Ritual, an das sich noch heute gehalten wird.