Die von dem österreichische Investor René Benko gegründete Signa-Gruppe zieht sich, wie das Handelsblatt berichtet, aus dem Markthallenkonzept Eataly zurück. Das Unternehmen hatte im Oktober 2015 ehrgeizige Expansionspläne für die italienische Feinkostkette angekündigt. In Deutschland steht der Zusammenschluss für die Schrannenhalle in München.
Wie das Handelsblatt berichtet, plante Signa mit Eataly bis 2021 die Eröffnung von mindestens fünf weiteren Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch außer der Schrannenhalle in München wurde kein weiterer Standort umgesetzt.
Ein Sprecher von Eataly bestätigte auf Handelsblatt-Anfrage, dass Signa aus dem Joint Venture ausgestiegen sei. Die deutsche Gesellschaft gehöre nun zu hundert Prozent den Italienern. Über die finanziellen Details des Ausstiegs äußerte sich Signa nicht.
Die Schrannenhalle in München, die von Eataly und Signa unterstützt wurde, war lange defizitär. Laut Handelsblatt sollen die Gesellschafter schon 2016 insgesamt 7,45 Millionen Euro Eigenkapital investiert haben. Auch 2019, 2021 und 2022 soll frisches Kapital zugeführt worden sein. Erst im letzten Jahr soll die historische Markthalle endlich einen operativen Gewinn von 1,4 Millionen Euro erzielt haben. Der Bruttoumsatz stieg auf 14,4 Millionen Euro.
Eataly plant trotz des Rückzugs von Signa eine weitere Expansion in Deutschland. Das Unternehmen bestätigte, dass Deutschland ein wichtiger Markt bleibe und kündigte dem Handelsblatt gegenüber an, schon Anfang 2024 einen Standort im Dresdner Bahnhof eröffnen zu wollen. Weitere Neueröffnungen in den kommenden Jahren sind ebenfalls in Planung.
Auch Experten sehen Potenzial für Markthallenkonzepte in deutschen Städten. „Durch ihre Vielfalt und Erlebnisqualität können Markthallen einen Kontrapunkt setzen zur drohenden Verödung der deutschen Innenstädte“, so Johannes Berentzen, geschäftsführender Gesellschafter von