Der Bau des Fünf-Sterne-Gesundheitshotels „Der Westerhof“ in Tegernsee kann beginnen. Doch obwohl die Baugenehmigung erteilt wurde, bleibt das Projekt vor allem bei den Anwohnern strittig. Eine von ihnen angestrebte Normenkontrollklage läuft. Ein Gutachter, ein Geologe aus Salzburg, sieht die Gefahr durch einen „gewaltigen Hangrutsch“.
Laut Bericht der Zeitung „Merkur“ reagierte die Grünen-Fraktion des Stadtrats besorgt auf das Gutachten und hat einen Fragenkatalog mit 14 Punkten im Rathaus eingereicht, um die möglichen Risiken und das Vorgehen der Stadtverwaltung zu klären. Bürgermeister Johannes Hagn verteidigte die bestehenden Genehmigungen und argumentierte, dass der Neubau die Stabilität des Hanges sogar verbessern würde. Außerdem verwies er auf die Rechtslage.
Das Landratsamt habe nach Abschluss des Verfahrens den Bebauungsplan und den Bauantrag genehmigt. „Für die Stadt ist die Kugel aus dem Lauf“, sagte Hagn gegenüber „Merkur“. Die Stadt könne keine Baugenehmigung nichtig machen und er werde sich nicht in zivilrechtliche Streitereien einmischen.
Die Grünen-Fraktion fordert allerdings eine unabhängige Überprüfung der geologischen Situation. Fraktionschef Marcus Staudacher äußerte sein Misstrauen gegenüber dem bestehenden Gutachten und betonte die Notwendigkeit einer neutralen Bewertung durch einen unabhängigen Experten. Rückenwind bekommen die Grünen auch von Thomas Mandl von der SPD. „Was passiert, wenn sich herausstellt, dass das zweite Gutachten doch näher an der Wirklichkeit war?“, so der Politiker, der auch Angst vor einem „Super-GAU“ äußerte. Mandl warnte, dass man dem Stadtrat dann vorwerfen könne, dass er sich auf das Juristische zurückgezogen habe, statt etwas zu unternehmen. Auch Barbara Staudacher (Grüne) gab zu bedenken, dass man die neue Experten-Einschätzung nicht einfach vom Tisch wischen könne.
Bürgermeister Johannes