Ein Leben ohne Social Media ist kaum noch vorstellbar. Weltweit sind heute knapp 5,3 Milliarden Menschen online, davon nutzen aktuell etwa 4,76 Milliarden soziale Medien.[1] Deutsche Nutzer:innen verbringen durchschnittlich 1,5 Stunden in sozialen Netzwerken und besitzen mehr als fünf verschiedene Accounts. [2] Grund genug, das Thema Social Media für Hotels genauer unter die Lupe zu nehmen: Wie wichtig ist Social-Media-Marketing für Hotels und lohnt es sich überhaupt?
Die Inhalte in Kürze:
Die rasante Entwicklung von sozialen Medien und ihr Einfluss auf die Nutzer:innen
Das Prinzip von Social Media hat sich rasend schnell weiterentwickelt: Während es in den ersten sozialen Netzwerken vor allem darum ging, dass private Nutzer:innen online mit ihren Freunden und Bekannten in Kontakt treten [3], sind die Plattformen heute für Unternehmen und Marken extrem wichtige Kommunikationskanäle geworden. Denn auf Social Media tauschen sich Menschen nicht nur aus, sondern sammeln auch gezielt Informationen über Produkte und Dienstleistungen.
Zum Beispiel lassen sich die Social Media User für ihre eigenen Reisepläne inspirieren: So gaben in einer Befragung 97 % der Millennials an, dass sie Eindrücke ihres Urlaubs auf den sozialen Medien teilen. Circa 40 % meinten zudem, dass solche Inhalte auf Social Media ihre Buchungsentscheidung beeinflussen. [4] Das verändert natürlich das Hotelmarketing und die gesamte Kommunikation zwischen Hotel und Gast. Die Gäste erwarten, dass eine Unterkunft auf den sozialen Medien vertreten ist und sie dort 24/7 Informationen und Einblicke finden.
Unter den Millennials, also den Personen, die zwischen 1980 und 1994 geboren sind, lassen sich laut einer Umfrage 2 von 5 Personen durch Urlaubsbilder beeinflussen. Quelle: SiteMinder Ressourcen [4]
Wieso Social Media Marketing für Hotels so wichtig ist
In der Hotellerie geht es um unvergessliche Erlebnisse, Erinnerungen und Emotionen. Und genau das macht Social Media so perfekt für das Hotelmarketing. So bauen Gastgeber:innen persönliche Beziehungen zu den Gästen auf, stärken die Gästebindung und erhalten tolle Hotel-Bewertungen. Letztendlich gewinnen sie dadurch auch mehr Gäste und heben sich mit ihrer Präsenz auf Facebook Instagram und Co. von anderen Unterkünften ab. Dank Social Media treten Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze mit ihren Gästen auf Augenhöhe in Kontakt.
Sie sehen: Fragen Sie sich zuerst, was Sie mit diesem Account erreichen möchten. Möchten Sie eine Community aufbauen? Follower generieren? Die Sichtbarkeit des Hotels steigern? Imagepflege betreiben? Oder neue Mitarbeiter finden? Und welche Kanäle nutzt Ihre Zielgruppe überhaupt? Erst wenn Sie darauf die richtigen Antworten haben, können Sie den geeigneten Kanal finden, der zu Ihnen und Ihren Zielen passt.
Sichtbarkeit, Imagepflege und Recruiting
Zunächst sollten sich Hoteliers einen Überblick verschaffen und prüfen, welche Plattformen für sie relevant sind. Wir haben die wichtigsten Social-Media-Kanäle aufgelistet, absteigend nach Anzahl ihrer monatlichen Nutzer in Deutschland [2]:
Ob WhatsApp als Kurznachrichtendienst tatsächlich zu den Social-Media-Plattformen zählt, ist eine Frage der Definition. Fakt ist jedoch: Nahezu jeder nutzt mittlerweile WhatsApp und es eignet sich gut für die digitale Kommunikation. Dann liegt es doch nahe, dies auch in die eigene Marketing-Strategie aufzunehmen, oder? Hoteliers bleiben dank Messengern wie WhatsApp mit ihren Stammgästen in Kontakt und informieren sie persönlich über Neuigkeiten und Angebote.
Speziell für die geschäftlichen Beziehungen gibt es auch „WhatsApp Business“. Generell ist es extrem wichtig, das richtige Maß an Nachrichten zu finden. Klar ist, WhatsApp wird zukünftig eine interessante Rolle spielen und eine eigene Strategie benötigen.
Seit Jahren ist Facebook der globale Dauerbrenner unter den sozialen Netzwerken. Laut dem „Digital 2022 Global Overview Report“ behauptet sich die weltbekannte Plattform des Meta-Konzerns auch 2022 auf Platz 1 der beliebtesten Social-Media-Portale weltweit. An einer eigenen Facebook-Seite kommen Hotels also schon lange nicht mehr vorbei. Das Wichtigste für Seitenbetreibende auf Facebook ist dabei: Die Posts müssen einen Mehrwert haben, sonst bekommen sie durch den komplexen Algorithmus keine Reichweite und damit null Sichtbarkeit.
Facebook steht, was die weltweite Nutzung betrifft, an der Spitze der sozialen Medien. Möchten sich Gastgeber:innen in ihrem Social-Media-Marketing auf eines oder wenige Netzwerke beschränken, sollten sie Facebook daher auf jeden Fall in Erwägung ziehen.
Immer wichtiger für Hoteliers wird auch Instagram. Für viele Reisende ist es DIE Plattform zur Reiseinspiration. Sie möchten neue Orte entdecken, coole Spots und schöne Bilder von Hotels sehen. Gerade in „Influencer“-Kreisen ist es üblich geworden, dass Gäste direkt aus ihrem Hotel heraus an ihre Instagram-Follower berichten, Fotos und Videos posten und ihre Erlebnisse teilen. Im besten Fall erwähnen und verlinken sie die jeweilige Unterkunft dabei. Das schafft Reichweite und ist für professionelle „Content Creator“ inzwischen sogar zu einem wahren Geschäftsmodell geworden.
Mit einem durchdachten Konzept für die eigene Instagram-Seite und regelmäßigen Content bauen Unterkünfte außerdem auch schnell eine eigene Gefolgschaft auf. Verschiedene Formate vom klassischen Beitrag aus Bild und einem begleitenden Text bis hin zu Live-Videoübertragungen bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, wie Gastgeber:innen mit ihren Followern in Kontakt treten und neue Gäste gewinnen können.
Vergleich der Giganten: Facebook vs. Instagram
Monatliche aktive User (Stand April 2023): | 2,91 Milliarden weltweit | 1,48 Milliarden weltweit |
Durchschnittliche Nutzungszeit pro Monat/Person: | 19,6 Stunden | 11,2 Stunden |
Größte Nutzergruppe in Deutschland: | 30-49 Jährige (Facebook ist damit das „älteste“ Soziale Netzwerk, bezogen auf seine Nutzer:innen) |
14-29 Jährige (Instagram ist in dieser Altersgruppe das meistgenutzte soziale Netzwerk, Messenger-Dienste ausgenommen) |
Inhaltlicher Fokus/Formate: | Beiträge i.d.R. aus Texten und Bildern, seltener auch Videos; Offizielle Unternehmens-Seiten inkl. Informationen, Bewertungen etc. | vordergründig Bilder und Videos, auch: “Stories” (nur 24 Stunden sichtbar) |
Quellen: „Digital 2022“ [5] | ARD/ZDF Onlinestudie 2022 [6]
Egal ob für die Urlaubsplanung, Backrezepte oder Wohnungseinrichtung – auf der Suche nach Inspiration begeben sich ca. 444 Millionen Nutzer:innen regelmäßig auf Pinterest.[5] Einige sehen die Plattform sogar eher als Suchmaschine statt als soziales Netzwerk. Die Hauptfunktion besteht darin, dass User passende Artikel, Fotos und Videos zu einem Thema sammeln und auf einer digitalen „Pinnwand“ abspeichern. Für Hotels bietet es sich zum Beispiel an, dass sie auf dem eigenen Pinterest-Auftritt mit attraktiven Bildern der Unterkunft und hilfreichen Reiseempfehlungen für die Region werben. Bestenfalls erweitern sie so ihre Reichweite und leiten Interessierte direkt auf ihre Seiten. Zusätzlich ist auch Werbung auf Pinterest möglich.
TikTok
TikTok ist die jüngste der hier aufgezählten Plattformen. Das trifft sowohl für die User zu, die mehrheitlich zwischen 10 und 29 Jahren alt sind, sowie für die Plattform an sich. 2018 entstand das heute bekannte TikTok durch die Fusion zweier vorhandener sozialer Netzwerke. Seither wächst es rasend schnell und knackte eigenen Angaben zufolge die Eine-Milliarden-User-Marke schneller als jedes andere soziale Medium je zuvor.[7] Der Hauptfokus der Plattform liegt auf kurzen Videos mit maximal 60 Sekunden Länge. Für Gastgeber:innen kann sich eine Präsenz auf TikTok dann lohnen, wenn sie gezielt ein sehr junges Publikum ansprechen möchten oder es für die Rekrutierung junger Mitarbeitender bzw. Auszubildender einsetzen.
TikTok liegt sehr im Trend. Besonders beliebt ist die chinesische Kurzvideo-Plattform bei jungen Frauen und Mädchen unter 30. Zu den typischen Inhalten gehören z. B. Tanzvideos oder die Lippensynchronisation zu verhandenen Audios. [7]
X – ehemals Twitter
X ist – genau wie zuvor Twitter – ein Mikroblogging-Dienst, über den Nutzer:innen Kurznachrichten mit maximal 280 Zeichen veröffentlichen. Charakteristisch für Twitter bzw. „X“ sind die Hashtags „#“, die alle Beiträge, in denen der entsprechende Hashtag vorkommt, miteinander verknüpfen. Alle größeren Zeitungen, Magazine und Newsseiten verbreiten so relevante Themen und Geschehnisse in einem extrem rasanten Tempo. Hoteliers profitieren auf Twitter also eher von schnellen News, bleiben up to date über die Entwicklungen in der Hotellerie und kommunizieren bspw. relevante Inhalte an die Presse.
Xing/LinkedIn
Xing und LinkedIn sind Business-Plattformen. Xing ist dabei besonders in der DACH-Region vertreten, LinkedIn hingegen internationaler. Da es auf diesen beiden Plattformen vorrangig um geschäftliche Kontakte, branchenspezifische Themen und Stellenanzeigen geht, eignen sie sich vor allem zum Netzwerken und zum Recruiting. Mit einer eigenen Unternehmensseite können Hotels Jobangebote einstellen und auf Mitarbeitersuche gehen – Stichwort „Employer Branding“. Hier gibt es auch viele Gruppen, in denen sich Branchenprofis über aktuelle – otel-Themen sowie Events austauschen und sich untereinander vernetzen.
Vergleich der Business-Spezialisten: Xing vs. LinkedIn
Monatliche aktive User: | 21 Millionen | 950 Millionen (21 Millionen im DACH-Raum) |
Schwerpunktmäßiger Markt: | Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) | weltweit |
Größte Nutzergruppe in Deutschland: | 14-29 Jährige | 14-29 Jährige |
Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2022 [6] | XING Marketing Solutions, Stand August 2023 [8] | LinkedIn Pressroom “About Us”, Stand August 2023 [9]
Fazit: soziale Medien für das Hotelmarketing
Social Media wird immer wichtiger – vor allem für das eigene Hotelmarketing. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation einer Marke. Potenzielle Gäste erwarten heutzutage, dass sie auf Facebook, Instagram und Co. vorab Einblicke in eine Unterkunft erhalten und suchen zum Teil gezielt danach. Zudem bietet Social Media Chancen für die Mitarbeitergewinnung und die öffentliche Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, was in Zeiten des intensiven Personalmangels eine große Hilfe sein kann.
Unser Tipp: Lassen Sie soziale Medien nicht in den Hintergrund Ihrer Marketing-Strategie treten. Evaluieren Sie zuerst, welche Plattformen für Sie infrage kommen und investieren Sie dann etwas Zeit in einen durchdachten Social Media-Auftritt. So schaffen Sie mehr Sichtbarkeit für Ihre Unterkunft. Kurz gesagt:
Boosten Sie Ihr Hotelmarketing mit Social Media!
Aber was können Hotels auf Social Media machen, um überhaupt wahrgenommen zu werden? Werfen Sie einen Blick auf unseren nächsten Beitrag, in dem wir Ihnen ein paar Ideen für die Social Media Accounts Ihrer Unterkunft an die Hand geben.
Quellen:
[1] Statista, Statistiken zum Thema Soziale Netzwerke: https://de.statista.com/themen/1842/soziale-netzwerke/#topicOverview[2] OMR Reviews, Überblick über beliebte Social-Media-Plattformen 2022: https://omr.com/de/reviews/contenthub/social-media-plattformen-potenziale-nutzungsverhalten
[3] Zweidigital, Die Social Media Entwicklung: https://www.zweidigital.de/die-social-media-entwicklung/
[4] SiteMinder Ressourcen, Der ultimative Social-Media-Leitfaden für Hotels: https://www.siteminder.com/de/r/social-media-leitfaden-hotels/
[5] We are social & Hootsuite, DIGITAL 2022: GLOBAL OVERVIEW REPORT https://datareportal.com/reports/digital-2022-global-overview-report
[6] Wolfgang Koch, ARD/ZDF-Onlinestudie 2022: https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/
[7] TikTok Werbung, Was ist TikTok?: https://www.tiktok-werbung.com/was-ist-tiktok/
[8] Xing Marketing Solutions, Zielgruppe & Media Daten: https://werben.xing.com/de/wissen-cases/zielgruppe-media-daten
[9] LinkedIn Pressroom, About Us: https://news.linkedin.com/about-us#Statistics