Schon seit Monaten sucht Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) einen neuen Betreiber für die Kantine seines Ministeriums. Dabei hatte er ganz konkrete Vorstellungen, wie die 350 Beschäftigten verpflegt werden sollen. (Tageskarte berichtete) Offenbar zu konkret, denn die Kantine wird nun geschlossen. Angeblich, weil sich kein geeigneter Betreiber gefunden hat.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll die Küche in der Kantine bereits seit sechs Wochen kalt sein. Die Mitarbeiter von Özdemirs Ministerium müssen seitdem auf die Kantine im nahegelegenen Bundesarbeitsministerium ausweichen. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte auf Anfrage der „Bild“-Zeitung, dass die Küche seit dem 1. Juli geschlossen ist. Grund sei aber nicht die erfolglose Suche nach einem passenden Koch. Stattdessen sei die Nachfrage der Beschäftigten zu gering. Diese nutzten die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten intensiv. „Entsprechend sinken auch die erwarteten Umsätze am Standort Berlin“, so die Sprecherin gegenüber der Zeitung.
Die Opposition reagiert mit Spott auf diese Entwicklung. CDU-Fraktionsvize Steffen Bilger bezeichnete es gegenüber Bild als „peinlich“, dass ein Minister für Ernährung, die eigenen Leute nicht ernähren könne. „Es ist ein politisches Armutszeugnis, dass Bundesernährungsminister Özdemir die Ernährung seiner Beschäftigten im eigenen Ministerium nicht sicherstellen kann“, wird der ernährungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, in der Bild zitiert.