Eine Umfrage in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen zeigt, dass es zwar überall eine rege Nachfrage, aber auch noch freie Unterkünfte gibt.
Trotz gestiegener Preise und sparsamerer Gäste hoffen die Touristiker in den norddeutschen Bundesländern auf einen guten Saisonstart. Im Ostseebad Grömitz in Schleswig-Holstein setzt man für den Saisonstart zu Ostern alle Hoffnungen auf den Wetterbericht. “Wenn das Wetter mitspielt, werden wir hoffentlich einen großen Gästeansturm erleben”, so der Pressesprecher des Tourismus-Service Grömitz, Thuan Nguyen. “Nach dem langen Winter freuen sich Vermieter, Gastronomen, Strandkorbvermieter und der Tourismus Service auf viele Gäste”, sagte er.
Buchungslage hängt vom Wetter ab
Auch Doris Wilmer-Huperz von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht berichtet, dass wegen des frühen Osterfestes die Buchungszahlen in diesem Jahr noch etwas unter denen des Vorjahres lägen. “Doch wenn es spürbar wärmer wird, steigt bei den Gästen erfahrungsgemäß auch die Lust auf ein Wochenende an der Ostsee.”
Auf der Ostseeinsel Fehmarn haben Kurzentschlossene noch die Chance, ein Quartier für den Osterurlaub zu finden. “Im Kontingent der Zimmer- und Wohnungsvermittlung des Tourismus-Service Fehmarn sind schon einige Unterkünfte für die Osterfeiertage gebucht, allerdings gibt es auch für Kurzentschlossene noch die Möglichkeit, eine schöne Unterkunft zu bekommen”, teilte der Tourismus-Service mit. Dabei habe die Entwicklung der letzten Jahre gezeigt, dass die Aufenthaltsdauer grundsätzlich kürzer ausfalle. “Der typische Jahresurlaub von zwei bis drei Wochen findet nicht mehr am Stück statt”, sagte eine Sprecherin.
Positiver Blick auf den Sommer
Ähnlich sieht es auch an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins aus. Auf der Insel Amrum seien die Unterkünfte über Ostern nur zu etwa 65 Prozent und damit deutlich schlechter als im Vorjahr ausgelastet, sagte eine Sprecherin der Amrum Touristik. Ob das an der Inflation liege oder einfach nur dem Umstand geschuldet sei, dass Ostern in diesem Jahr sehr früh liege, lasse sich nicht genau sagen. “Für die Sommerferien sieht es dagegen schon ähnlich gut aus wie im Vorjahr um diese Zeit”, sagte sie. “Zu Beginn und zum Ende der Sommerferienzeit liegen wir bei gut 80 Prozent Auslastung, in der Mitte, wenn sich die Ferien der meisten Bundesländer überschneiden, sogar schon bei 90 bis 95 Prozent.”
“Urlaubsgeschehen nimmt Fahrt auf”
In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Wochen vor Ostern die Quartiere über die Feiertage mit 47 Prozent knapp zur Hälfte gebucht. Das geht aus der aktuellen Branchenumfrage des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern hervor. Danach liege der Vorbuchungsstand etwas höher als im Vorjahr. Zum gleichen Zeitpunkt 2023 hatte er bei 46 Prozent gelegen, teilte der Verband mit. «Das Urlaubsgeschehen nimmt wieder Fahrt auf», sagte der Tourismusbeauftragte des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Tobias Woitendorf.
Nach Angaben des Tourismusverbandes sind die Urlauber preisbewusster geworden. Laut der aktuellen Saisonumfrage sagten 30 beziehungsweise 39 Prozent der touristischen Unternehmen, dass ihre Gäste weniger beziehungsweise deutlich weniger als im Vorjahr ausgeben, während jeder vierte Gast gleich viel ausgibt. Nur fünf Prozent der Unternehmen bemerkten bei ihren Gästen im Vergleich zum Vorjahr ein gesteigertes Ausgabeverhalten. An der Umfrage haben den Angaben zufolge mehr als 250 Unternehmen teilgenommen, darunter Beherbergungsbetriebe, gastronomische Einrichtungen sowie Freizeit- und Erlebnisanbieter.
An der niedersächsischen Nordseeküste gelten die Osterferien traditionell als Start in die Saison. Allerdings kommen die Ferien auch für diese Urlaubsregion früh. Das bedeute beispielsweise, dass bislang noch kaum Strandkörbe in den Urlaubsorten aufgestellt seien, teilte eine Sprecherin der Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) in Wilhelmshaven mit. Das sei meist erst ab April so weit. “Doch die Buchungslage für die Inseln, das Binnenland und die Küste ist gut”, teilte die für das Tourismusmarketing der gesamten Nordseeküste zwischen Ems und Elbe zuständige Tano mit. Im Durchschnitt liege die Auslastung bei 75 Prozent. Noch gebe es freie Unterkünfte an allen Orten der Nordseeregion. dpa