Sozialforscher und Arbeitsmarktexperten stellen die gängigen Narrative vom unüberbrückbaren Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt infrage. Während in der öffentlichen Wahrnehmung oft von tiefen Gräben und gegensätzlichen Werten zwischen der älteren und jüngeren Belegschaft – etwa den Baby Boomern und der Gen Z – die Rede ist, zeigen diverse Statistiken und Studien ein überraschend anderes Bild. Entgegen verbreiteter Vorurteile legen Forscher dar, dass sich die Generationen in ihrem Engagement, ihren Wünschen zur Arbeitszeit und vor allem in ihren zentralen beruflichen Werten oft ähnlicher sind als gedacht. Die Realität am Arbeitsplatz entlarvt viele der populären Klischees als hartnäckige Mythen, was neue Perspektiven für die Zusammenarbeit in altersgemischten Teams eröffnet.
Derzeit treffen vier Generationen auf dem Arbeitsmarkt aufeinander: Die Baby Boomer, die allmählich in Rente gehen, sowie die Generationen X, Y und Z. «Plakativ wird meist von einem Konflikt zwischen Baby Boomern und Gen Z gesprochen», sagt der Sozialforscher Kilian Hampel von der Universität Konstanz. Wer zur «Gen Z» zählt, ist zwischen 1995 und 2009 geboren.

