Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten und zur Sanierung von Haushaltslöchern beitragen. Betroffen wären Hotels, Pensionen, Ferienparks, Campingplätze und Hostels.
Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen
Unternehmer, Verbände und Kommunen äußern scharfe Kritik an den Plänen und warnen vor gravierenden wirtschaftlichen Konsequenzen für das beliebte Urlaubsland. Die beabsichtigte Erhöhung um zwölf Prozentpunkte könnte demnach zu einem signifikanten Rückgang der Gästezahlen und einer Abwanderung von Touristen ins Ausland führen.
Mikael Andersson, Chef der Ferienhaus-Anbieter Roompot und Landal GreenParks, sieht vor allem die Ankunft ausländischer Touristen gefährdet. Er schrieb gemeinsam mit fünf weiteren Unternehmen einen Protestbrief an die Regierung, in dem es heißt: „Die Steuererhöhung werde dafür sorgen, dass weniger ausländische Touristen in unser Land kommen, insbesondere Deutsche.“ Deutsche Gäste seien für viele Regionen jedoch „unverzichtbar“.

Auch Marco Lemmers, CEO der Conscious Hotels Gruppe in Amsterdam, und Camille Oostwegel, Betreiberin von vier Hotels in Limburg, warnten vor negativen Auswirkungen auf die Branche.
Befürchteter Umsatzverlust in dreistelliger Millionenhöhe
Die Befürchtungen der Branche spiegeln sich in möglichen Umsatzverlusten wider. Der Wassersport- und Freizeitverband HISWA-RECRON befürchtet branchenübergreifende Umsatzverluste von rund 826 Millionen Euro, falls Touristen aufgrund der höheren Kosten fernbleiben. Erste Berechnungen deuten darauf hin, dass die Erhöhung Staat und Wirtschaft statt eines Gewinns einen Schaden von mehr als einer halben Milliarde Euro zufügen könnte.
Die Steuererhöhung betrifft nicht nur Beherbergungsbetriebe, sondern könnte auch Freizeitparks, Museen und Sportanbieter mit herben
